Smudo stellte am Samstag auf einer Pressekonferenz in Leipzig die Kampagne 'Laut Gegen Nazis' vor, an der sich - neben anderen Musikern - auch die Fantastischen Vier beteiligen.
Leipzig (drei) - Der Übergriff auf ein 17-jähriges Mädchen im sächsischen Mittweida verdeutlicht, dass das Thema Rechtsradikalismus nicht in Vergessenheit geraten darf. Deshalb gab Smudo von den Fantastischen Vier am Samstag in Leipzig eine Pressekonferenz, um die Kampagne 'Laut Gegen Nazis' vorzustellen. Dabei unterstützte ihn Sebastian Krumbiegel von den Prinzen.
Der Fanta-Frontmann behauptet, dass viele Ostdeutsche wenig Erfahrung mit dem Thema Rechtsradikalismus hätten. Das erinnere ihn an eine ähnliche Phase in Westdeutschland in den 80ern. Der Angriff in Mittweida zeigt außerdem, dass Sachsen ein politischer Brennpunkt sei, so Smudo weiter.
Radio Sputnik stellte bereits Anfang November in Zusammenarbeit mit der sachsen-anhaltinischen Landesregierung eine CD her, die auch den Fanta 4-Song "Du Mich Auch" enthält. Zuerst nur für Schulen in Sachsen-Anhalt geplant, soll die Scheibe in den kommenden Monaten auch auf sächsischen Schulhöfen verteilt werden.
Smudo sieht sie als Anti-CD zur Nazi-CD, denn "man darf nicht davon ausgehen, dass das Problem mit den Nazis irgendwann mit einem Happy End zu Ende geht". Die Aktion H!NGUCKEN, an der sich Sputnik, das Jugendradio des MDR beteiligt, arbeitet mit 'Laut Gegen Nazis' zusammen. Smudos Meinung nach, sollte die Kampagne aber besser in 'Laut Gegen Rechtsextreme Doofe Mitten In Der Gesellschaft' heißen, das käme der Wahrheit näher.
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung zeigt sich von so viel Engagement begeistert. Man müsse den Finger in die Wunde legen, so das Stadtoberhaupt. Diese Haltung steht konträr zu der einiger Bürgermeister im Osten, die die rechtsextreme Gefahr lieber totschweigen oder gar leugnen.
Neben dem Konzert in Leipzig präsentiert die Kampagne auch alle weiteren Auftritte der Fantas im Rahmen der Fornika Für Alle-Tour. Weitere Unterstützer von 'Laut Gegen Rechts' sind unter anderem die Sportfreunde Stiller, Jan Delay und die Internetplattform MySpace.
61 Kommentare
Zitat (« Der Übergriff auf ein 17-jähriges Mädchen im sächsischen Mittweida verdeutlicht, dass das Thema Rechtsradikalismus nicht in Vergessenheit geraten darf. »):
Das ändert nichts daran, dass das 17 Jährige Mädchen eine Deutsche war. Die Rechtsradikalen hatten zuvor ein 6 jähriges -ausländisches- Mädchen rumgeschubst.
Sie wurden erst gewalttätig, als die 17 Jährige sich einmischte.
Viel mehr erschreckt mich daran dennoch, dass die halbe Nachbarschaft zugeschaut hat.
man muss sich ja jetzt auch nicht an EINEM fall aufgeilen...es gibt genügend andere beispiele...
allerdings finde ich smudos statement wie man das projekt umbenennen sollte den falschen weg....nazis oder rechte als dumm abzustempeln ist zu einfach und bietet der gesellschaft die möglichkeit zu sagen: ach wenn das nur ein paar dumme sind.
davon ab kann ich smudo eh nicht leiden, dummer populist der zu jedem thema seinen unqualifizierten senf dazu geben muss (jaja ich weiß: genau wie ich )
Immerhin unternimmt die Gruppe etwas gegen die Rechten. Ich glaube zwar kaum, dass sich auch nur ein einziger Nazi umstimmen lässt, aber wenigstens nimmt die Jugend, und somit die folgenden Generationen, sich ein gutes Beispiel.
@Caras (« Ich bin also ein Nazi, wenn ich was gegen Nazis hab, weil die das Land, so wie ich es kenne, abschaffen wollen? »):
"Also" impliziert einen kausalen Zusammenhang. Ich kann keinen erkennen.
Oder anders ausgedrückt: WAS?
wollte nur zu dem überfall in meiner stadt mal anmerken, das sich bis jetzt noch kein zeuge gemeldet hat, aber die geschichte nicht ausgedacht ist, wie es an anderen stellen und diskussionen im netz vermutet wurde.
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