Der Radiosender Sputnik veröffentlicht eine CD, auf der deutsche Künstler gegen Rechtsextremismus Stellung beziehen. In einer in Deutschland bisher einmaligen Aktion sollen Zehntausende Platten auf Schulhöfen in Sachsen-Anhalt kostenlos verteilt werden.
Leipzig (drei) - Beim Thema Rechtsradikalismus will der MDR-Jugendsender Sputnik nicht mehr länger nur zusehen. Gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung und der sachsen-anhaltinischen Landesregierung setzt er im Rahmen der Kampagne H!N GUCKEN ein musikalisches Zeichen: "Respekt! Die Hinhören-CD".
Die Platte enthält 18 Tracks von deutschen Künstlern wie den Fantastischen Vier, Wir Sind Helden, Seeed oder den Sportfreunden Stiller. Ebenfalls dabei ist der Ärzte-Klassiker "Schrei Nach Liebe". Das Besondere: Die CD soll nicht verkauft, sondern insgesamt 40.000 Mal an Schulen in Sachsen-Anhalt verteilt werden. Eine Aktion, die es in dieser Form in Deutschland noch nicht gab.
Die zentrale Botschaft der Compilation beschreiben die Initiatoren auf der Sputnik-Homepage eindeutig: "Achtet auf eure Lieder! Warum? Rechtsextreme Bands haben in den letzten Jahren mehr als 1.200 Platten veröffentlicht. Ihre Texte richten sich gegen Ausländer und Andersdenkende, sie schwärmen für eine deutsche Diktatur, viele verherrlichen sogar den Nationalsozialismus. Diesen Musikern geht es nicht um gute Songs, sondern darum, euch für eine menschenverachtende Politik zu gewinnen. Deshalb braucht sie auch niemand".
Immer wieder machen Meldungen von Übergriffen Rechtsradikaler die Runde. Auch Berichte über Grabschändungen oder Verunstaltungen von Denkmälern oder Schulen mit Naziparolen gehören dazu. "Braune Kameradschaften rufen 'nationalbefreite Zonen' aus, die NPD hetzt in den Landesparlamenten, und uns wird davon richtig übel", so die Sputnik-Macher. Dazu passend lobte jüngst eine Ex-Nachrichtensprecherin die NS-Familienpolitik.
"Wir dürfen nicht nachlassen, rechtsextremen Tendenzen in unserer Gesellschaft eine klare Absage zu erteilen. Wenn die CD an den Schulen verteilt wird, werden dort gleichzeitig viele engagierte und phantasievolle Initiativen gegen den politischen Extremismus starten. Sie sollte auch Thema im Unterricht sein", so Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz.
Der Politiker ist auch der Initiator des Aktionstags gegen Rechtsextremismus am 9. November. Sputnik startete begleitend zur CD zudem eine Respektwoche vom 5. bis 9. November. Dort wird jeden Tag das Problem Rassismus thematisiert. So kommen auch Aussteiger aus der Naziszene zu Wort und Moderatoren wie Hörer geben Tipps zum Umgang mit Rassismus und Intoleranz.
18 Kommentare
Das ist wahr!
Gruß
Skywise
Huch, von der Kampagne hab ich doch grad 'n Silikon-Bändchen am Arm.
Schööönes Ding!
Schön, ja!
Gut, ja!
Einmalig? Nein!
Schon 2004 gabs das von '[solid] organisiert. Ist schon so alt, daß die Kampagnenseite nicht mal mehr existiert. (und da soll noch mal einer sagen, was einmal im Internet ist, verschwindet nie wieder)
http://www.solid-web.de/modules.php?op=mod…
http://solid-brandenburg.de/presse/pressee…
Fand glaube ich in ganz Ostdeutschland statt.
Aber egal, will das jetzt gar nicht schlecht reden.
Wenn sich Radio Sputnik da hin stellt und die CD's verteilt ist das großartig! Anders wäre es wenn ein PDS Wahlmobil auffährt und Werbung macht. Denn Schulhöfe gehören Politik frei!
@Mouth Wide Shut (« Wenn sich Radio Sputnik da hin stellt und die CD's verteilt ist das großartig! Anders wäre es wenn ein PDS Wahlmobil auffährt und Werbung macht. Denn Schulhöfe gehören Politik frei! »):
wenn ich mich richtig erinnere gehts hier um radio sputnik...und das und nicht die pds wurde als linke propaganda bezeichnet
..deswegen benutze ich ja den konjunktiv laut wikipedia sogar den konjunktiv 2!!!!