laut.de-Kritik

Wer auf Psycho-Geschrei steht, dem wird hier geholfen.

Review von

Ihr Debüt konnte mich damals wenig bis gar nicht begeistern, und mit dem Nachfolgealbum musste ich mich glücklicherweise nicht abgeben. Das "Make-It-Or-Break-It"-Album hat es dann doch wieder auf meinen Schreibtisch geschafft und lässt mich sehr unschlüssig zurück.

Mit einem aussagekräftigeren Song als "Train" hätten die Hamburger gar nicht in die Scheibe einsteigen können. "This doesn't feel nice, this doesn't feel good" war exakt der Gedankengang, der mir durch den Kopf schoss, als ich mir "Train" zum ersten Mal anhörte, und daran hat sich auch nach ein paar Durchläufen mehr nichts geändert.

Noisige Gitarren, ein Wechselgesang zwischen leicht debil und stark psychopathisch, so nervt man sich durch die ersten drei Minuten. Dieses Prinzip erweitert auch "Drama Queen" nicht sonderlich. Zwar lässt sich immer mal wieder eine Gesangslinie erkennen, doch die Gitarren scheinen jegliche Melodielinie zu scheuen.

Musikalisch kann ich auch "Kiss Of A Strobelight" nur bedingt was abgewinnen, jedoch bin ich bereit, hier von einer gelungen Gesangsmelodie im Chorus zu sprechen. Und wie es den Anschein hat, laufen sich 4lyn nun so langsam warm, denn die Songs gewinnen an Eingängigkeit und überschreiten seltener als sonst den Grad zur absoluten Nervigkeit.

Zwar geht mir persönlich "Knukkohead" noch mal kräftig auf die Eier, aber wer auf Psycho-Geschrei steht, dem wird hier geholfen. Es ist wohl auch zum großen Teil Braz' Stimme, mit der ich nach wie vor nicht warm werden will, denn wirklich ausdrucksstark oder markant sind diese Stimmbänder nicht.

Auch mit ihrem dritten Album können 4lyn nicht wirklich bei mir punkten, geschweige denn sich von ihren amerikanischen Vorbildern nennenswert absetzen. Mit dem treibende "Syndrome" und dem recht fett groovenden "S.T.C" haben es zwar zwei ganz gute Songs auf "Take It As A Compliment" geschafft, aber für ein gutes Album muss schon mehr drin sein.

Machen vor allem die letzteren Tracks auf dem Album Mut zur Hoffnung, so muss das Urteil vorerst doch noch heißen: Mittelmaß.

Trackliste

  1. 1. Train
  2. 2. Drama Queen
  3. 3. Kisses Of A Strobelight
  4. 4. Incomplete
  5. 5. Chikken Song
  6. 6. Knukkohed
  7. 7. Eobane
  8. 8. Syndrome
  9. 9. S.T.C. (Shoot Them Canons) feat. CURSE
  10. 10. Take It As A Compliment
  11. 11. Stay Different
  12. 12. The Good Life Period

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