laut.de-Kritik
Die Donnermuschis rocken, bis die Bong platzt.
Review von Michael EdeleNicht wenige werden dem neuen Album der Donnermuschis aus Alabama mit gemischten Gefühlen entgegen geblickt haben. Immerhin hat sich Sänger Johnny Throckmorton kurz nach dem letzten Album "Staring At The Devine" aus dem Staub gemacht.
Doch man kann nicht nur Entwarnung geben, viel eher hat es den Anschein, dass sich der Wechsel für die Band durchaus bezahlt machen könnte, denn mit dem nächsten Johnny (Weils) haben sich die Südstaatler einen Mann hinters Micro geholt, der mit seiner rauen Reibeisenstimme zu der Band passt wie der Arsch auf den Eimer. Nicht, dass der erste Johnny seinen Job schlecht gemacht hätte, aber sein nachgefolgter Namenskollege scheint den Sound mindestens ebenso zu leben, wie der Rest der Band.
Auf "Fulton Hill" weicht die Band natürlich kaum von ihrem musikalischen Weg ab, hat aber eine ganze Reihe überdurchschnittlich starker Songs am Start, was in der Vergangenheit nicht die Regel war. Mit dem sehr gefühlvollen Instrumental "Such Is Life" steigend die Thunderpussies in die Platte ein und lassen schon mit den ersten Tönen von "R.R.C.C." keinen Zweifel daran, dass hier gestoned und gerockt wird, bis die Bong platzt. Kreischt Weils hier noch ziemlich aggressiv vor sich hin, so zeigt er bei dem doomigen "Wage Slave" zum ersten Mal, dass er deutlich mehr drauf hat.
Bei dem Southern Rock-Stück "Three Stars" und den eher ruhigen "Alone Again" und "Do Not" (wo er mich von der Intonation und der Stimmlage etwas an Bruce Dickinson erinnert) gibt es dann an den Qualitäten des Neuen keine Zweifel mehr. Mit dem 13-minütigen "Struggling For Balance" lassen sie ihrer psychedelischen Ader mal wieder freien Lauf und bringen ein gelungenes Album zu einem würdigen Abschluss.
Da sollten vielleicht auch die QOTSA-Helden in der Redaktion mal reinlauschen.
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