laut.de-Kritik
"Aaiiiight": Ali prahlt mit UK Garage, HipHop, Reggae und R'n'B.
Review von Nkechi UzomaAli G auf Sendung mit seinem Piratensender: unabhängig, individuell, direkt. "Legalize It" und "Swallow Back" sind nur zwei seiner eindeutigen Schlagworte. Das ist die Idee hinter dem Soundtrack, aber was genau bezweckt Sacha Baron Cohen alias Ali G damit? Den harten Mann aus den Ghettos zu markieren, zu parodieren oder doch nur eine Illustration seiner Song-Favorites? Fragen über Fragen zum Soundtrack von Ali G's erstem Film "Indahouse".
Das Cover ist bereits eine Referenz (oder doch Persiflage) an den Rap-Lifestyle. Das bedeutet: So viel Platin, Silber und Diamanten an sich tragen, um auch jeden ohne Sonnenbrille erblinden zu lassen. Dazu der fette Pelz und die Knarre in der Hand. Wer nun aber denkt, dass der Soundtrack nur aus hartem Rap besteht, liegt voll daneben. Daneben gibt es noch modernen HipHop, etwas R'n'B, Reggae und Ragga sowie englischen Garage auf die Ohren. Dabei sind sowohl Klassiker als auch neue Tracks vertreten. N.W.A., Public Enemy und Afrika Bambaataa, drei Ur-Väter des Rap, verfehlen ihre Funktion nie. Wie kann man einen Gangster-Vibe besser rüberbringen als mit "Straight Outta Compton"?
Hohen Wert auf diesem Album hat auch Jamaika und der Slang. Tracks wie Foxy Browns "Oh Yeah" und "Me Julie", sowie Alis teilweise viel zu ausladenen Interludes in diesem Slang sind Hauptmerkmale dafür. Das enervierende Gerede lässt dann auch nur eine einzige Handbewegung zu: Skip! Nächster Song! Groß gefeatured werden auf dem Album die britischen Acts, fast alle aus dem Drum'n'Bass/Garage-Bereich.
"Representin' England, aaiiiight!!"
Das "This Is How We Do It"-Cover von Mis-Teeq ist ungewöhnlich, die Garage-Klänge geben dem Montell Jordan-Klassiker einen ganz neuen Rhythmus. Nebenbei spielt Ali G noch gerne mit dem Image des Womanizers. Deshalb dürfen die obligatorischen Slow Jam-Tracks nicht fehlen. Was wäre da passender als "Freak Me" von Another Level. "Let me Lick You Up And Down ..." spricht für sich und passt perfekt in sein Raster.
Insgesamt ist "InDaHouse" ein vielseitiger Soundtrack, für Fans von Ali Gs Humor wohl ein Muss. Für alle anderen ist der Soundtrack eine nette Abwechslung, die nicht vom Hocker haut. Man muss ihm zu Gute halten, dass das Album viel bietet: Klassiker und Exklusiv-Tracks, ein netter Mix. Die Garage-Einflüsse auf dem Soundtrack stechen heraus. Ein bis zwei überflüssige Tracks und das Gerede von Ali selbst werfen einen nicht unbeträchtlichen Schatten auf das Album. "Nuff Said"!
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