Porträt

laut.de-Biographie

Anais Mitchell

Anfang der 1980er Jahre erblickt die Sängerin und Songwriterin Anais Mitchell als Tochter eines Schriftstellers und Gemeindeangestellten auf einer Schafzucht im amerikanischen Vermont das Licht der Welt. Musikalisch sozialisiert wird sie mit der Musik von Bob Dylan, Velvet Underground, Dar Williams, Joni Mitchell, Ani DiFranco, Tori Amos und Leonard Cohen.

Im Alter von 17 Jahren beginnt die am Journalismus interessierte Anais, eigene Songs zu schreiben und sie noch während ihrer Schulzeit auch selbst aufzuführen. Es folgen viele Reisen ins Ausland. Die an fremden Kulturen Interessierte tourt in kurzer Zeit mehrfach in den Mittleren Osten, nach Europa und Lateinamerika.

2002 zeichnet sie ihr erstes Album "The Song They Sang When Rome Fell" im texanischen Austin auf. Für die Aufnahmen benötigt die talentierte Musikerin angeblich nur einen Nachmittag. Ebenfalls in Texas gewinnt Anais kurze Zeit später den New Folk Award des Kerville Folk Festivals. Zu diesem Zeitpunkt hat sie gerade den Studiengang Politikwissenschaft am Middlebury College in Vermont erfolgreich abgeschlossen.

Mit Hilfe ihres Produzenten und Freundes Michael Chorney folgt 2004 das zweite Album "Hymns For The Exiled" beim Chicagoer Label Waterburg Records, das ihren Ruf als Ausnahme-Folk-Sängerin festigt. Bald hört Ani DiFranco von der begabten Gitarristin und beschließt, Anais auf ihrem Label Rightous Babe Records zu signen.

Als sie "Hymns For The Exiled" aufnimmt, ist noch unklar, ob sie eine musikalische Karriere ernsthaft in Erwägung ziehen soll: "Ich habe das damals weitaus weniger ernst genommen, was es aber leichter machte, das Album zu schreiben und einzuspielen. Nachdem ich Anerkennung erhielt, habe ich mich mehr auf die Karriere als Musikerin konzentriert. Ich versuche nun, ein wenig fröhlicher zu werden, weil das meiner Kreativität mehr Raum lässt."

Das erste Album unter der Schirmherrschaft des neuen Labels, "The Brightness", erscheint im April 2007. "Hymns For The Exiled" wird 2008 wiederveröffentlicht und erscheint dann auch erstmals in Europa. Während den Aufnahmen lebt Anais in einer Mansardenwohnung über dem Studio einer umgebauten Vermonter Kornmühle. Im selben Jahr übernimmt sie eine Rolle in einer Folk-Oper, die auf dem Mythos von Orpheus und Eurydike beruht.

Diese Erzählung bildet die Grundlage für das Album "Hadestown" (2010). Anais Mitchell lädt darauf mit diversen Gastmusikern (darunter Ani DiFranco, Justin Vernon, Greg Brown) aus dem Indiefolk-Bereich auf eine kunstvolle Reise in die Unterwelt ein.

"Ich werde oft gefragt, warum ich ausgerechnet diesen Mythos aufarbeiten wollte. Die Wahrheit ist, dass die ersten Songs unabhängig davon entstanden sind. Es war keine akademische Idee oder etwas in der Art. Die Songs führten zu dem Mythos, nicht umgekehrt. Aber als ich mich dem Charakter des Orpheus näherte, erkannte ich darin die Analogie zum Gefühl eines Künstlers: seinen unerschütterlichen Optimismus. Von der Unterwelt, so wollen es die Regeln, kriegt man einen toten Menschen nicht zurück - aber Orpheus glaubt, er kann mit seiner Musik das Unmögliche schaffen, das Herz aus Stein erweichen und zu jemandem durchzudringen. Genau das habe ich auch gefühlt."

Für die Einspielung des Albums "Young Man In America" hat sie 2012 wieder Todd Sickafoose, den Produzenten und Arrangeur des Vorgängers, an ihrer Seite. Auch ohne illustre Gastsänger untermauert sie mit diesem Werk ihren Status als geschmackssichere Songwriterin, die die Grenzen des Folk nach allen Seiten hin sachte aufbricht.

Alben

Surftipps

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