laut.de-Kritik
Chillige Musik für eine gute Flasche Rotwein.
Review von Michael EdeleEins vorneweg: verwechselt Ancient VVisdom nicht mit dem Soloprojekt Ancient Wisdom des ehemaligen Bewitched-Gitarristen Vargher, das vor sieben Jahren die Segel gestrichen hat. Hier erwartet einen doch deutlich andere Musik.
Wenn man sich die Besetzungsliste der Band durchliest und das Cover betrachtet, ist der Sound, der einem auf "A Godllike Inferno" entgegen schallt, so ziemlich das Letzte, womit man rechnet. Die ehemaligen Integrity- und Iron Age-Jungs präsentieren nämlich das genaue Gegenteil des Black Metal- oder Grindcore-Gewitters, das man erwarten würde.
Für die meisten ziemlich überraschend, stellt der ehemalige Integrity-Drummer Nathan Opposition unter Beweis, dass er ein fast grandioses Händchen für ruhige, atmosphärische Kompositionen abseits jeglicher Klischees und Normen besitzt. Nebenbei verfügt er über eine sehr eigenständige, angenehme und warme Stimme.
Die hört man auch beim Opener "Alter Reality", mal etwas tiefer angelegt und passt sich damit herrlich der Stimmung an. Wegen des Fehlens von Drums und mit ungewöhnlichen Percussions hat der Refrain etwas sehr repetitives, beinahe wie ein Chant.
Jedoch verfügt er auch über eine hellere Stimmfarbe, die auf "The Opposition" oder "Necessary Evil" treffsicher zum Einsatz kommt. Selten hat ein Albumtitel mehr in die Irre geführt, denn über ein angenehmes Midtempo gehen die Kompositionen auf dem Album nie hinaus. Müssen sie aber auch gar nicht, denn das würde vermutlich sogar die großartige Stimmung versauen.
"A Godlike Inferno" ist ein über die Maßen angenehmes, chilliges Album, das auch bei energetischeren Stücken wie "Forever Tonight" oder dem bereits erwähnten Opener immer noch die perfekte Musik für eine gute Flasche Rotwein ist.
Wem die neue Opeth zu 70er-lastig ist und neben der ebenfalls recht geruhsamen Veröffentlichung von Old Silver Key noch Ausgleichsmaterial sucht, sollte Ancient VVisdom definitiv anchecken.
1 Kommentar
okay, das ist verdammt geil. so hätte das neue opeth ruhig mal klingen können. leider ein wenig kurz mit 33 min, aber ich werd mir die cd per ebay mal zulegen.