laut.de-Kritik
Hardrockende Riffs und jede Menge Psychedelic.
Review von Eberhard DoblerDiese Platte macht es einem nicht leicht. Wo liegt das Problem? Anyone sind im Kreativ-Bereich nicht sonderlich eigenständig, fügen dem Alternative-Metal aber durchaus eine eigene Schattierung hinzu. Doch vor allem: mit dem Song "Real" ist ihnen ein kurzweiliges und kraftvolles Pop-Stück gelungen.
Beäugt man das Cover des selbstbetitelten Debuts drängt sich die Frage auf, was machen Anyone eigentlich für Sound? Metal? New Age? Oder sind sie einfach nur total verdrogt? Nach den ersten paar Takten ist klar, so daneben liegen die Tipps nicht: hardrockende Riffs und jede Menge Psychedelic. Was die Vocals betrifft, geht Sänger und Gitarrist Riz Story locker als ein zweiter Perry Farrell durch.
Jane's Addiction gehören auch zu den erklärten Vorbildern des Trios aus Orange County. Akustik-Gitarren und ein Faible für orientalisch-indische Klänge gehen hier Hand in Hand mit Hardcore, Crossover oder Metal - überlegt mit spacig-melodiösem Gesang. Neben dem Hit "Real" stechen das numetallige "Fly" mit seinen hypnotischen Vocals und das schön abgedrehte "Peace, Love & Toxic" hervor.
Viele Bands, gerade im Alternative-Bereich, wursten zusammen, was Vorbilder oder Klassiker so hergeben. Anyone sind da keine Ausnahme, auch wenn sie handwerklich wirklich stark sind. Sie mixen sich ihr eigenes Ding, haben Spaß dabei und bringen anderen Spaß - Amen. Der Rock'n'Roll muss ja nicht jeden Tag neu erfunden werden.
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