Artas - " The Healing"

Scheinbar aus dem Nichts tauchen die Österreicher Artas auf und legen ein wirklich starkes Debüt hin. Allerdings war die Band schon einige Zeit unter dem Banner Staub Und Schatten unterwegs und gewann so auch den Metalchamp-Wettbewerb. Als Preis gabs den Deal mit Napalm Records, und die haben nun einen dicken Fisch am Haken.

"The Healing" erweist sich als massiver Modern Metal-Brocken, der sowohl mit deutschen als auch englischen und sogar spanischen Vocals für Abwechslung sorgt. Die Instrumentalfraktion bleibt mit ebenso abwechslungsreichem Songwriting auf Augenhöhe und fährt mit dem Opener "Barbossa" äußerst fette Grooves und jede Menge Doublebass auf. Die Nummer peitscht gnadenlos nach vorne weg und gibt an den richtigen Stellen Bang- Pogo- oder Springalarm - je nach Bedarf.

Das spanische "Bastardo" thrasht einem ebenfalls die Nackenmuskeln weich und da sie dieses Tempo weitgehend halten, müsste man nach der Scheibe eigentlich direkt zum Duschen gehen. Zeit zum Entspannen gibts auch mit dem rasend beginnenden Coolio-Cover "Gangsta's Paradise" nicht, und wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, dürfte die Nummer in der Metaldisse mächtig abgehen.

Den vierten Radikalschlag setzt der Titeltrack, bevor es mit "Fick Das Fett" in Metalcore-tpyische Breakdowns übergeht. Spätestens bei "Rhagenfels" kommt man aber nicht umhin, Parallelen zu Heaven Shall Burn und die älteren Fear My Thoughts festzustellen.

Das lässt sich auch bei Titeln wie "The Butcher's Guilt" oder "From The Dirt We'll Rise" nicht ganz verbergen - aber es gibt Schlimmeres. Um nicht von vorne bis hinten durchzubolzen, streuen sie aber - vor allem bei "Through Dark Gates" - einige ruhige Parts ein.

Gegen Ende der Scheibe zeigen sich zwar ein paar Längen, doch mit "A Song Of Ice And Fire" fahren Artas vom Akustikpart bis zum Blastbeat alles auf und setzen einen amtlichen Schluss.