laut.de-Kritik

Die Arenen-Poprocker kriegen noch mal die Kurve.

Review von

Die ersten beiden Alben ("Phoenix", "Omega") nach der Asia-Reunion im Jahr 2005 war für die DieHard-Gefolgschaft der Altherren-Supergroup ein Schlag ins Gesicht. Gehaltlos und unstrukturiert plätscherten vor allem die Songs von "Phoenix" vor sich hin, ohne auch nur im Ansatz an vergangene Glanztaten der Herren Geoff Downes, John Wetten, Steve Howe und Carl Palmer zu erinnern. Nun starten die Stadionrock-Rentner pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum ihres Debütalbums mit "XXX" einen weiteren Versuch, scheinbar verlorengegangene Fähigkeiten wieder zum Leben zu erwecken.

So abgedroschen und stumpf es auch klingen mag, aber im Falle von Asia passt Omas liebste Wortaneinanderreihung "aller guten Dinge sind drei" wie die nicht minder ausgelutschte Faust aufs Auge. Von einem Meisterwerk zu reden wäre zwar übertrieben, aber Fakt ist: die Arenen-Poprocker kriegen auf ihre alten Tage doch tatsächlich noch mal die Kurve. Das liegt in erster Linie daran, dass die vier bis auf die schwülstige Rausschmeißer-Ballade "Ghost Of A Chance" durchgehend ihre wackeligen Stelzen in die Hände nehmen und ungewohnt zackig um die Ecke rocken.

Vor allem der flotte Opener "Tomorrow The World" sowie der folgende etwas melancholischer trippelnde Sechsminüter "Bury Me In Willow" mit seinem beeindruckenden Refrain wecken Erinnerungen an Zeiten, in denen Bands wie Foreigner, Supertramp und Konsorten noch Stadien füllten. Auch Songs wie "I Know How You Feel" und "Face On The Bridge" füllen die Zeitreisekapsel mit reichlich Frischluft, wenn sich die galoppierenden Synthies von Geoff Downes mit dem tighten Schießbudenspiel seines Bandkollegen Carl Palmer duellieren. Zwischen mitunter durchaus nachhaltigen Melodieläufen findet auch Gitarrero Steve Howe immer wieder Nischen für frickelnde Soli, die man einem Mann in seinem Alter gar nicht mehr zugetraut hätte.

Auch wenn man dem Ganzen ruhig einen etwas neuzeitlicheren Sound hätte verpassen können, so kommt man am Ende um respektbekundenden Applaus nicht drum herum. Wiedergutmachung geglückt.

Trackliste

  1. 1. Tomorrow The World
  2. 2. Bury Me In Willow
  3. 3. No Religion
  4. 4. Faithful
  5. 5. I Know How You Feel
  6. 6. Face On The Bridge
  7. 7. Al Gatto Nero
  8. 8. Judas
  9. 9. Ghost Of A Chance

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