laut.de-Kritik
Die Wattenscheider kurven mit angezogener Handbremse durch die Gegend.
Review von Michael EdeleEs wird wohl niemanden verwundern, wenn ich jetzt erzähle, dass "Shadow Zone" wieder ein Album geworden ist, wie es sich die meisten Fans vom Pellen-Rudi gewünscht und erwartet haben. Somit gibt es nicht viel daran auszusetzen, auf Überraschungen wartet man allerdings ebenso vergebens.
Wer aber Fan des Wattenscheiders ist, wird sich daran natürlich nicht stören. Kritisiert werden sollte hier aber die Tatsache, dass Axel und seine Mannschaft auf "Shadow Zone" eigentlich nur mit angezogener Handbremse durch die Gegend fahren. Allein bei "Saint Of Fools" geht es mal etwas schneller zur Sache. Ich frage mich ehrlich, wie Drummer Mike Terrana, der auf "Unity" ja erstmals wieder kräftig den Hammer kreisen ließ, es schafft, nicht nebenher einzupennen. Wirklich gefordert wird er hier nicht.
Dasselbe gilt auch mehr oder weniger für die beteiligten Musiker, wie Rough Silk-Keyboarder Ferdy Doernberg, Basser Volker Krawczak und Axel selbst, die sich alle oft ziemlich zurück halten. Das gibt auf der anderen Seite Sänger Johnny Gioeli natürlich die beste Gelegenheit, sich stimmlich zu entfalten, was er auch gekonnt tut. Somit werden die Balladen und Halbballaden nicht zur Schmonzette, sondern einfach zu gefühlvollen Songs der Marke Axel Rudi Pell. Um es mit Kollege Doblers eigenen Zitaten zu sagen: Das ist grundsolide.
Es ist zwar müßig darauf hinzuweisen, dass sich vor allem die Fans von Ex-Rainbow und Ex-Deep Purple-Gitarrist Richie Blackmore musikalisch angesprochen fühlen. Aber es ist bemerkenswert, dass sich Meister Pell inzwischen vor seine ehemaligen Vorbilder gesetzt hat und diese erst mal wieder gleich ziehen müssen.
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