laut.de-Kritik
Pete spuckt, strippt und hoolt. Das geht auf keine Fanhaut.
Review von Julia DörflerMutig, mutig, kaum vier Monate nach der ersten Veröffentlichung bereits während der ersten Tour eine Live-DVD aufzunehmen. Irgendwie zu mutig, ein total bescheidenes Konzert auf DVD zu pressen und drei Jahre später an die Fans zu verscherbeln.
Roh und unbearbeitet klingt der "Ritz"-Gig in Manchester, Petes dilettantischen Umgang mit dem Mikrofon vertuscht die Scheibe also nicht. Auch sonst hört sich das Ganze wenig professionell an. Leider lässt nicht nur die Tonqualität zu wünschen übrig; für knapp zwanzig Euro kann man auch ein besseres Bild erwarten.
Für den hier eingefangenen Live-Moment kommt die Ewigkeit einer DVD-Aufnahme eindeutig zu früh. Die Zuhörer im Saal stört das aber nicht. Wieso auch, es geht ja nicht um die Musik. Die Band steht vorrangig für das Skandalleben ihres Frontmanns, der mit knapp 27 Schachteln Zigaretten in 89 Minuten seinem Ruf wieder alle Ehre macht.
Es hat den Anschein, als böte das den Menschen entweder Identifikationspotenzial, oder, wahrscheinlicher, eine Befriedigung ihrer Sensationsgeilheit. Das Phänomen ist vergleichbar mit dem Dualismus Popband - Teenieherz. Irgendwie ein bisschen wie Pop für Revoluzzer.
Daher wohl auch die ständigen Rufe aus dem Publikum: "Pete, Pete, Pete!" statt "Babyshambles!". Er zieht seine Jacke aus, Mädchen fangen an zu kreischen. Die Audienz freut sich sogar darüber, von der Bühne aus mit Schnaps bespuckt zu werden. Und als Doherty sich zu nah an den Rand wagt, wird er kurzerhand geschnappt und geherzt.
Auch zwischen den Songs kommen statt großer Ansagen stille Sekunden. Unterdessen klammert sich Pete vorzugsweise an seine Schnapsflasche. Paradox: Er genießt es offensichtlich, als kaputter Junkie gefeiert zu werden. Weil er als solcher etwas länger fürs Kreativsein braucht, erinnert nicht nur der Titel des Streifens an The Libertines. Auch deren Songs fließen in die Performance ein.
Damals war das eigene Repertoire einfach noch nicht groß genug, um einen kompletten Konzertabend auszufüllen. Für sechs der 18 gespielten Titel kommt zudem Ex-One Doves Dot Allison on stage, um mit schwacher, fast durchsichtiger Stimme zum Duett (einen) anzuheben. Dank "I Wanna Break Your Heart" erfahren wir, dass man dem Ausstieg von Schlagzeugerin Gemma Clarke nicht nachtrauern muss.
Das Bonusmaterial zeigt anschließend 25 Minuten aus dem Backstage-Leben. Der Fokus liegt wie erwartet auf einer Person. Größtenteils sehen wir unseren Lieblingsengländer beim Songskizzen entwerfen. Zu sehen und hören gibt es Soloversionen der Libertines-Tracks "Time For Heroes" und "Can't Stand Me Now". Ein liebloses Produkt einer lieblosen Performance, die sich höchstens bekennende Fans der Vollständigkeit wegen ins Regal stellen.
6 Kommentare
unglaublich schlechte kritik, gut okay über die dvd an sich kann ich zugegebenermaßen (noch) nichts sagen aber@laut.de (« Wieso auch, es geht ja nicht um die Musik. »):
und@laut.de (« Die Band steht vorrangig für das Skandalleben ihres Frontmanns »):
sprengen schonmal alles. Wenn du dir den ganzen Tag nur Pro7 Taff und Explosiv (?) gibts ist mir das lachs aber sowohl pete als auch die Babyshambles haben eine riesige Fangemeinde also hör bitte auf sowas wie das erste Zitat als Feststellung zu verkaufen, ist ja lächerlich.
Das das Konzert nicht besonders pralle ist kann ich mir hingegen gut vorstellen, aus dieser Zeit (kurz nach DiA) kennt man (fast) ausschließlich schlechte Auftritte.
trotzdem wow
Ditto.
Naja, dass der Plattenfirma nichts besseres einfällt als eine Konzert vor 3 Jahren - mit Ur-Besetzung bei den Shambles - auf DVD offiziel zu veröffentlich, ist dann schon mehr dreist als lächerlich.
Wem's gefällt...
@Henkoeoey (« unglaublich schlechte kritik, gut okay über die dvd an sich kann ich zugegebenermaßen (noch) nichts sagen aber@laut.de (« Wieso auch, es geht ja nicht um die Musik. »):
und@laut.de (« Die Band steht vorrangig für das Skandalleben ihres Frontmanns »):
sprengen schonmal alles. Wenn du dir den ganzen Tag nur Pro7 Taff und Explosiv (?) gibts ist mir das lachs aber sowohl pete als auch die Babyshambles haben eine riesige Fangemeinde also hör bitte auf sowas wie das erste Zitat als Feststellung zu verkaufen, ist ja lächerlich.
Das das Konzert nicht besonders pralle ist kann ich mir hingegen gut vorstellen, aus dieser Zeit (kurz nach DiA) kennt man (fast) ausschließlich schlechte Auftritte.
trotzdem wow »):
hab die DVD auch noch nicht gesehen, und weiß auch nicht genau wie die Konzerte damals so waren, trotzdem werd ich mir sie wohl besorgen, schon allein aus "Fankult" den ich zwar erst seit kurzem hege, nur was tut man nicht alles für so ein Genie wie Pete. Dass es vorrangig um ihn geht ist verständlich, er ist die Band und ohne ihn gäbs weder Erfolg noch gute Musik. Dass er im Artikel wieder mal auf sein Boulevardleben beschränkt wird, ist ja nix neues mehr, eine erwähnung dass er wohl zu den größten singer-songwriter aller zeiten gehört war wohl anscheinend nicht angebracht. Nichtsdestotrotz kann die DVD natürlich Müll sein, aber was hauen die Plattenfirmen nicht alles für schund kurz vor weihnachten auf den Markt...
nun ja
echt nicht gut, die dvd.
bin zwar ein riesiger shambles fan, aber dass war einfach nur schlecht.pete scheint ja schon einige joints inne zuhabn.
echt gefalln hat mir nur fuck forever
@YeYe (« einige joints »):
härteres zeug