laut.de-Kritik
In diesem Soundtohuwabohu ist kein System erkennbar
Review von Gregory BritschNur für deine/eure Ohren: Hat jetzt etwa doch das Zeitalter der custom made records angefangen oder nur einfältige Anbiederung an den Konsumenten? Ursprünglich sollte Version 2.0 von der Flohmarkttechnodisco schon einiges früher erscheinen, aber diverse Zankereien wegen der Verwendung unerlaubter Samples führte zu Kalamitäten, wie man sie sonst nur bei der Bahn antrifft.
In kalamitöse Zustände fühlte ich mich bereits versetzt, als gerade mal ein Viertel von 60 Minuten und 39 Sekunden aus den Boxen geblasen waren. Diese Platte ist von vorne bis hinten vollgestopft mit Sounds verschiedenster Couleur. An für sich ist Sampling eine spannende Sache, wenn es gut gemacht ist. Gut, wenn es sich in das Gesamtbild eines Songs harmonisch einfügt oder dem Song einen gewissen Reiz verschafft. Aber hier sieht's traurigerweise nicht so gut aus für Mick und Rich, die Sympathikos vom Eiland der wahnsinnigen Beefsteaks.
Denn das Gedönse und Gefiepe zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album und macht das Anhören zu einer sehr anstrengenden Angelegenheit. In diesem Soundtohuwabohu ist kein System erkennbar. Vielleicht steckt doch Absicht dahinter, wer weiß. Jedenfalls musste auch Kollege Schuh den Trommelfelltest wegen akutem Gezerre an den Nerven vorzeitig abbrechen.
War der Vorgänger erfrischend spritzig, so ist "For Your Ears Only" eher als Asservatenkammer für aufstrebende Nachwuchstüftler zu empfehlen.
Nicht für meine Ohren.
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