laut.de-Kritik

Episch, kraftvoll, gereift: Jennifer und Co. sind endlich auf Kurs.

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Im Windschatten von Bands wie Nightwish, Within Temptation und Co. schnurstracks in Richtung Symphonic-Metal-Olymp brausend, lassen Beyond The Black auch nach der Pandemie nicht locker. Beinahe zehn Jahre im Business unterwegs, legt die Band mit ihrem fünften Longplayer endlich die Schippe drauf, die es braucht, um im Konzert der ganz Großen mitspielen zu können.

Nach dem eröffnenden Warmmacher "Is There Anybody Out There" und dem experimentierfreudigen "Reincarnation" markieren Beyond The Black mit dem nach allen Seiten offenen "Free Me" das erste dicke Ausrufezeichen. Großartige Dynamikwechsel, epische Melodiebögen und die mittlerweile ausgereifte und kraftvolle Stimme von Frontfrau Jennifer Haben: Hier präsentiert sich alles und jeder von seiner Schokoladenseite.

Im Gegensatz zu ihren vorherigen Werken gönnen sich die Baden-Württemberger diesmal nur sehr wenige Kreativpausen. Das mit Piratenchören um die Ecke rockende "Into The Light" nimmt den Hörer nicht wirklich mit. Auch das monoton pumpende "Not In Our Name" bleibt nicht hängen. Der Rest des Albums aber überzeugt auch noch nach dem dritten und vierten Durchlauf.

Neben dem bereits erwähnten "Free Me" stechen vor allem noch zwei Tracks heraus. Da wäre zum einen das als Akustikballade startende "Wide Awake" – ein Song, der mit butterweichen Gitarren startet und dann im halbminütigen Rhythmus immer mehr Fahrt aufnimmt. Irgendwann verschmelzen verzerrte Power und epische Streicher zu einem großen dramatisch inszenierten Ganzen.

Auf der Liste der Highlights ganz weit oben steht auch das abschließende "I Remember Dying". Das Finale wird eingeleitet mit majestätischen Paukenschlägen und dem tieftönigen Grummeln einer Kriegerschar, ehe sich die glockenklare Stimme der Frontfrau dazugesellt. Es entsteht eine melancholische Atmosphäre, die viel Wärme und Wehmut erzeugt. Irgendwo zwischen Evanescence, Within Temptation und der mystischen Aura einer Loreena McKennitt schließen Beyond The Black ihr selbstbetiteltes Studiokapitel, das alle bisherigen Diskografie-Werke problemlos in den Schatten stellt.

Trackliste

  1. 1. Is There Anybody Out There
  2. 2. Reincarnation
  3. 3. Free Me
  4. 4. Winter Is Coming
  5. 5. Into The Light
  6. 6. Wide Awake
  7. 7. Dancing In The Dark
  8. 8. Raise Your Head
  9. 9. Not In Our Name
  10. 10. I Remember Dying

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