laut.de-Biographie
Bodo Wartke
Fast wie ein Überlebender nostalgischer Show-Zeiten erscheint der am 21. Mai 1977 in Hamburg geborene Künstler Bodo Wartke. Klassisches Kabarett und Varieté finden heute vornehmlich in Nischen-Bereichen statt. Eine davon besetzt Wartke mit einer besonders vielseitigen Stellung als Pianist, Chansonnier und Conférencier.
Bereits 1996, im Alter von 19 Jahren, tritt er erstmals mit eigenen Programm vor Publikum auf. Mittlerweile nach dem Umzug mit seinen Eltern in Bad Schwartau angekommen, arbeitet Wartke nach dem Abitur als Zivildienstleistender in einem Krankenhaus. Danach beginnt er mit einem Physik-Studium. Er schreibt weiter Songs und Gedichte, und präsentiert 1998 sein Programm "Ich Denke, Also Sing' Ich".
Als Komponist und musikalischer Leiter arbeitet Wartke für Dylan-Thomas-Inszenierung von "Unter Dem Milchwald". Die Beschäftigung mit Texten und Liedern nimmt immer mehr Raum in Bodos Leben ein, und so wechselt er folgerichtig von 2000 bis 2005 ins Studienfach Musik. Die Schwerpunktbereiche nehmen hierbei Gesang und Klavier ein.
2003 hat das Programm "Achillesverse" Premiere. Wartke erhält verschiedene Auszeichnungen, darunter den 'Deutschen Kleinkunstpreis' im Bereich Chanson. Der bayrische Rundfunk engagiert ihn ab 2006 für die Moderation der Open Air-Veranstaltung 'Songs an einem Sommerabend'. In diesem Jahr entsteht die dritte Bühnen-Perfomance unter dem Titel "Noah War Ein Archetyp".
Im Wechsel - und oft auch mit einer Mischung - seiner Einzelprogramme tourt Bodo Wartke durch Deutschland. 2007 textet er für Roger Cicero dessen Song "Der Anruf". Seit 2009 steht der vielseitige Künstler in einer selbst geschriebenen Neufassung von Sophokles' "König Ödipus" auf der Bühne. Wartke spielt in verschiedenen Verkleidungen in dieser Solo-Show gleich 14 Charaktere.
Im Oktober folgt mit "König Ödipus - Das Buch" eine Druckausgabe seiner Umarbeitung. Die CD des 2009 aktualisierten Liveprogramms "Ich Denke, Also Sing' Ich" erscheint Mitte November. Die Texte und Songs Bodo Wartkes erfreuen mit intelligent durchdachten Geschichten und treffgenauen Pointen oft schwarzen Humors. Neben den eigenen Arbeiten finden sich auch spezielle Neuinterpretationen von Klassikern, so z. B. "Das Heideröslein", das in seinem neuzeitlichen Gewand das Publikum erfreut.
2018 bringt Wartke seine Neufassung von Antigone auf die Theaterbühnen. Dieses Mal nicht als One-Man-Show, sondern gemeinsam mit seiner Kollegin Melanie Haupt.
Nur mit einem Piano ausgestattet, arbeitet Wartke in den Bereichen Jazz, Blues, Chanson und Pop - doch auch Rock'n'Roll findet statt. So ganz punktgenau lässt sich der vielseitige Künstler eben nicht festnageln. Ein Abend mit Bodo Wartke bedeutet: erwarte das Unerwartete. Gerade diese unkalkulierbare Lebendigkeit macht einen Großteil des Unterhaltungswerts seiner Lieder und Vorträge aus, und beschert ihm eine stetig wachsende Fangemeinde.
2023 entdeckt Wartke eine neue Marktlücke für sich: Deutsche Zungenbrecher. In einer YouTube-Serie interpretiert er "Zungenbrecher 4.0", die er mit Beats unterlegt. Gemeinsam mit dem Musiker Marti Fischer gelingt ihm schließlich mit "Barbaras Rhabarberbar" sogar der internationale Durchbruch. Der Song geht auf TikTok und Instagram viral. Eine passende Tanzchoreografie, die zwei Australierinnen ins Leben riefen, verbreitet sich ebenso rapide. "Deutsch, das klingt irgendwie immer aggressiv und gute Laune haben die schonmal gar nicht, die Deutschen. Und jetzt sehen sie uns und merken: Oh, das stimmt ja beides nicht", sagt Wartke in einem Interview mit der New York Times.
Noch keine Kommentare