laut.de-Kritik
Lyrics, die jedem Pazifisten die Tränen in die Augen treiben.
Review von Michael EdeleIch hab eigentlich nicht wirklich auf große Weiterentwicklung bei Bolt Thrower spekuliert, vielmehr war mit einer Beschreitung bereits bekannter Pfade zu rechnen, die beharrlich und fein säuberlich weiter ausgebaut werden. Und genau so ist es auch. "Honour-Valour-Pride" ist eine einzige Betonmauer, gegen die man nicht mal selber rennen muss, denn sie wird einem über neun Songs verteilt immer wieder gegen die Birne gezimmert.
Nach kurzem Baller- und Luftsirenen-Intro kriechen die Riffs von "Contact Wait Out" verdammt zähflüssig aus den Speakern und legen einen Soundteppich, der lückenlos ist. Dazu grummelt Dave Ingram (ex-Benediction seine Lyrics, die jedem Pazifisten die Tränen in die Augen treiben und jedem Rollenspielfanatiker ein verklärtes Lächeln aufs Gesicht zaubern. Die größtenteils simplem Riffs sind gleichermaßen machtvoll wie groovig und lassen keinen Platz für etwaige Soundlöcher. Dafür sorgt auch Drummer Martin Kearns, der ohne große Breaks oder Fill-Ins auskommt und beharrlich alles zutrümmert.
Trotzdem schaffen es die Engländer, dafür zu sorgen, dass es nicht langweilig wird. Bei "Valour" wird nach ebenfalls trägem Intro endlich mal etwas zügiger gerumpelt und auch "A Holow Truce" hat teilweise schnellere Momente. Dass die Band gut daran getan hat, abgesehen von der Hilfe von Andy Faulkner das Album allein zu produzieren, zeigt "Honour-Valour-Pride" ein ums andere Mal mehr als deutlich.
Die Stärke der Band ist jedoch zugleich ihr Manko: Die eingespielte Perfektion verdankt sich eben der beinahe neurotischen Weigerung, sich in irgendeiner Art und Weise weiter zu entwickeln.
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