laut.de-Kritik
Nach der Oper nun wieder grandioser Hardrock.
Review von Michael EdeleNachdem der Multiinstrumentalist Nikolo Kotzev mit der "Nostradamus"-Rock Oper eine wirklich grandiose Leistung abgeliefert hat, widmet er sich jetzt wieder seinem eigentlichen Baby, Brazen Abbot. Sechs Jahre nach dem letzten Album "Bad Religion" zeigt der Bulgare, dass er keinen Millimeter vom eingeschlagenen Kurs abgewichen ist.
Und der ist natürlich nach wie vor klassischer Hard Rock im Stile von Rainbow und Deep Purple. Wie nicht anders zu erwarten war, hat er neben den ehemaligen Europe-Mitgliedern Haughland, Leven und Michaeli auch wieder das Sangestrio Turner, Edman und Lande ins Studio gezerrt. Diese liefern auf "Guilty As Sin" eine Glanzleistung par excellence ab und setzten den musikalischen Perlen aus der Feder von Gitarrist Kotzev die Krone auf. Da mir keine Informationen bezüglich der Verteilung der Gesangsparts vorliegen, und ich keine Intimus der einzelnen Sänger bin, ist es mit leider nicht möglich, die einzelnen Songs den jeweiligen Sängern zuzuordnen.
Musikalisch bewegen sich Brazen Abbot jedenfalls abseits aller Trends und ziehen ihr Ding unbeirrt durch. Der Meister selbst hat dem Album in den eigenen Nitrax Studios einen ausgezeichneten Sound verpasst und seine Gitarren nicht aufdringlich, sondern der Hammondorgel von Kollege Michaeli absolut gleichwertig zur Seite gestellt. Das trifft meinen Geschmack zwar nur bedingt, aber selbst ich muss Songs wie dem flotten "Mr. Earthman", "Supernatural" oder dem Titeltrack einen gewissen Charme attestieren. Dafür sind mir die Ballade "Ill Be Free" erinnert mich irgendwie an Enya) oder das ebenfalls recht ruhige "Bring The Colours Home" (klingt wie ein "Hilfe für Afrika" Song) eine Spur zu schnulzig. Über "Eve" bin ich mir noch nicht so ganz im klaren, aber irgendwie muss ich dabei immer an den Film "Das letzte Einhorn" denken. Kein gutes Zeichen ...
Fans des Genres werden mit "Guilty As Sin" jedenfalls nach allen Regeln der Kunst bedient, allen anderen wird es eh egal sein, was ich über Brazen Abbot ablasse. Gute Nacht.
Noch keine Kommentare