laut.de-Kritik
Kirmes Techno, der die Birne weichkocht.
Review von Daniel StraubSeit einigen Jahren sind sie mit ihren Releases regelmäßige Gäste in den Dancefloor-Charts. Das dürfte dem Hamburgen Produzenten Duo Menck und Bohn auch mit ihrem fünften Album "Restart" ohne Probleme wieder gelingen. Von der ersten bis zur letzten Minute geben sie ihren Fans wonach sie verlangen: Bouncing Grooves, von anderen auch schon mal abschätzig Kirmes Techno genannt.
Doch man kann zu Kirmes Techno stehen wie man will, eines muss man den Jungs von Brooklyn Bounce zugestehen: sie bewahren Stil bei allem was sie machen. Die Beats sind durchweg fett, das ist das Konzept. Sie sind durchweg tanzbar, das ist das Ziel. Und sie sind erstaunlich vielschichtig, das ist ungewöhnlich für Kirmes Techno und ein eindeutiger Pluspunkt. In beinahe barocker Manier legen sie die einzelnen Schichten ihrer Tracks übereinander bis diese manchmal unter dem Gewicht zu kollapieren drohen. Fett, fetter, Brooklyn Bounce scheint das Motto zu heißen. Alles ist dick aufgetragen. Aber das ist ok.
Weniger ok ist die schleichende Monotonie, die sich spätestens nach den ersten fünf Tracks bemerkbar macht. Vor lauter 'Bounce' geht da schon mal die Originalität verloren. Ob "Born To Bounce", "Are You Ready For The Bazz" oder "Bass, Beats & Melody", die Wiederholung tritt an die Stelle des Neuen. Brooklyn Bounce als ein sich selbst reproduzierendes ewiges Loop? Das einmal für gut befundene Erfolgsrezept wird wieder und wieder aufgekocht. Das ist schlicht langweilig.
So bleibt am Ende der zwiespältige Eindruck, mit einer 12" besser bedient gewesen zu sein. Fünf Minuten Brooklyn Bounce versprechen eine gute Party, eine ganze Stunde hingegen kocht das Hirn weich.
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