laut.de-Kritik

Diese Platte schraubt einem schlicht und ergreifend die Rübe ab.

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Es war lange Zeit relativ still im Hause Cannibal Corpse. Das lag zum einen vermutlich daran, dass Jack Owen seinen Platz geräumt hat, den inzwischen der zurückgekehrte Rob Barrett wieder eingenommen hat. Zum anderen wahrscheinlich daran, dass Basser Alex Webster zwischenzeitlich mit seinem Nebenprojekt Machinations Of Dementia mit dem WatchTower-Klampfer Ron Jarzombek beschäftigt war.

Nu is es ja nicht so, als ob die Kannibalen große Überraschungskünstler wären. Wenn man sich ein Brathähnchen des Quintetts geholt hat, wusste man als Metaller immer, was man in die Röhre schiebt. Das hat gewisse Vorteile, aber auf Dauer schränkt das eine Band in ihrer Entwicklung natürlich etwas ein. Da Cannibal Corpse aber schon seit geraumer Zeit auf höchstem technischen Niveau lärmen und man eben mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Scheiben der Jungs heran geht, ist das immer ein gewisser Drahtseilakt.

Mit "Kill" bewegen sie sich darauf aber mit einer gelassenen Sicherheit. Dass sie mit dem Opener "The Time To Kill Is Now" erst mal nach vorne losprügeln und den Schädel rasieren, wird niemanden überraschen. Wohl aber vielleicht, mit welch knapper Spielzeit der Song durch die Boxen rast. Auch das folgende "Make Them Suffer" eignet sich nur bedingt zum mitschunkeln und die Speedfanatiker bekommen auch weiterhin mit Tracks wie "Purification By Fire", "Brain Removal Device" oder "Submerged In Boiling Flesh" diverse Gourmethappen serviert.

Demgegenüber stehen Nummern wie das mitunter etwas gemächlichere "Five Nails Through The Neck" oder das fast schon schleppende "Death Walking Terror", das einem mit seinem simplen Riff schlicht und ergreifend die Rübe abschraubt. Vollkommen abgefahrene musikalische Leistungen findet man auf "Kill" natürlich mal wieder zuhauf. Nehmt nur "Necrosadistic Warning" oder den höchstens noch von Steve DiGiorgio zu toppenden Basslauf am Anfang von "Discipline Of Revenge".

Dafür, dass die einzelnen Eskapaden auch entsprechend zur Geltung kommen, hat Hate Eternal-Frontförster Erik Rutan gesorgt. Die einzelnen Instrumente sind alle klar differenziert, ohne dass die Produktion dadurch an Druck verliert. Mit 'ner Cannibal Corpse-Scheibe macht man also nach wie nicht viel falsch, auch wenn der letzte Track "Infnite Misery" ein wenig überflüssig ist.

Trackliste

  1. 1. The Time To Kill Is Now
  2. 2. Make Them Suffer
  3. 3. Murder Worship
  4. 4. Necrosadistic Warnings
  5. 5. Five Nails Through The Neck
  6. 6. Purification By Fire
  7. 7. Death Walking Terror
  8. 8. Barbaric Bludgeonings
  9. 9. The Discipline Of Revenge
  10. 10. Brain Removal Device
  11. 11. Maniacal
  12. 12. Submerged In Boiling Flesh
  13. 13. Infinite Misery

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