laut.de-Kritik
Stimmt der Anpressdruck im Bass, ist alles klar.
Review von Daniel StraubAltgedient ist wohl bald schon gar kein Ausdruck mehr für Carl Cox. Der britische Discjockey ist von der ersten Stunde an dabei. Bereits zum legendären 'Summer Of Love' 1988 legt Carl Cox die richtigen Tunes auf die Plattenspieler und spielt sich mit seiner gleichermaßen energetischen wie technisch anspruchsvollen DJ-Performance schnell in die Herzen der Raver.
Immer mehr an den Plattenspielern, als im Studio zu Hause, ist "Second Sign" ein seltener Auftritt des Produzenten Carl Cox. Ganz auf den Flow an den Plattenspielern will Carl Cox auch bei einem Album nicht verzichten. Deshalb hat er die einzelnen Tracks kurzerhand im Mix zusammengebracht und so die Dramatik eines DJ-Sets erreicht.
Auf "Second Sign" versammelt Cox zahlreiche Gäste, die mit ihm für die Mehrzahl der Aufnahmen zusammenarbeiteten. Klar, dass sich bei einem Top-Player wie dem schwarzen Briten auch die Gästeliste imposant liest.
Josh Wink, Kevin Saunderson, Roni Size oder Norman Cook aka Fatboy Slim erweisen sich als würdige Partner bei der Cox'schen Suche nach dem ultimativen Bass-Schub. Der Anpressdruck im Tieftonbereich ist jedoch längst nicht alles, was bei Cox stimmen muss. Fein ausgearbeitete Latin- und Tribalrhythmen bringen die Beine zum Grooven.
"Ain't It Funky Now?", kann bei "Second Sign" nur als rhetorische Frage gemeint sein. Vocals lockern die konsequent für den Dancefloor produzierten Tracks auf und machen so auch das Home-Listening zum Genuss.
Für alle Plattendreher bietet "Second Sign" wieder einmal die Gelegenheit, sich von Carl Cox' flinken Fingern verzaubern zu lassen. Wer ihn schon einmal live erleben durfte, der braucht nicht mehr zu fragen, warum der Intec Records-Chef zu den besten DJs weltweit zählt.
"Second Sign" zeichnet ein lebhaftes Bild des Discjockeys Carl Cox, wie er über die Turntables gebeugt mit seinem mächtigen Nacken den Takt vorgibt. Gleichzeitig rückt die Platte den eher sporadisch in Erscheinung tretenden Produzenten voll ins Blickfeld.
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