laut.de-Kritik

Die Legende aus Detroit ehrt den Londoner Club.

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Jedes Wochenende lädt der Londoner Club Fabric die weltweit besten Plattendreher aus Techno, House, Drum'n'Bass, Electro und sämtlichen artverwandten Spielarten ein. Immer wieder werden die Auftritte mitgeschnitten und erscheinen dann als "Fabric Live"-Mixe. Daneben schicken die britischen Clubmacher ihre prominenten Bookings auch mit einem Stoß Schallplatten ins Studio. Die aufgezeichneten Sets firmieren schließlich unter dem schlichten Name des Clubs: "Fabric".

Für die 25. Folge hat niemand geringeres als Detroit-Legende Carl Craig seine aktuellen Lieblingstunes auf die Plattenspieler gelegt. Eine würdige Jubiläumsausgabe, soviel ist schon gewiss, bevor der erste erste Bassdrum-Kick den Takt vorgibt. Schließlich gilt Craig nicht zu Unrecht als einer der besten DJs auf dem Globus. Darüber hinaus hat er mit seinen Studio-Produktionen immer wieder Standards gesetzt. Roni Size führt den Ursprung von Drum'n'Bass auf Craigs Track "Bug In A Bassbin" zurück.

Zahllose Techno-Klassiker wie "At Les" oder "The Climax" hat Craig auf der Habenseite. Daneben gilt er als virtuoser Remixer. Tori Amos durfte davon genauso profitieren wie jüngst Beanfield. Und so hat sich Carl Craig auch für "Fabric 25" nicht lumpen lassen und neben Plattenspielern und Mixer auch noch eigene Effekte, Loops und Vocals zu einem 70-minüten Opus verbunden, das mit seinen deepen Sounds und der wohig warmen Atmosphäre so gar nicht zu dem passen will, was normalerweise als Detroit firmiert.

Macht man sich jedoch von dem Vorurteil frei, das Detroit automatisch Kälte, Strings und Futurismus bedeuten muss, dann tut sich mit "Fabric 25" ein Kleinod der besonderen Art auf. Mit "Angel", der B-Seite seiner aktuellen Single "Darkness", eröffnet Craig sein von dunklen Nebeln durchzogenes House-Set. Haftet Mixes aus Detroit oft ein Hang zum Sektierertum an, so zeigt sich Craig auf "Fabric 25" ganz weltmännisch.

Zwei Produktionen des deutschen Labels Sonar Kollektiv kommen genauso zum Zuge, wie britische Tunes der Labels Crosstown Rebels oder Defected Records. Gemeinsames Charakteristikum aller Tracks: Sie sind durchweg deep und nicht zuletzt dank der Vocals von Craig mit einem guten Schuss Soul versehen. Mit "Fabric 25" zeigt der Star-Produzent, dass er auch noch nach rund 20 Jahren an den Plattenspielern neue Impulse zu setzen vermag.

Trackliste

  1. 1. Ying Yang Twins – Wait (The Whisper Song)
  2. 2. Carl Craig – Angel (Caya Dub)
  3. 3. Trickski – Sweat
  4. 4. Kerri Chandler – Bar A Thym
  5. 5. Just One – Love2Love (Phlash Edit)
  6. 6. Megablast – Jupita (Stereotyp Remix)
  7. 7. Scott Grooves – The Journey
  8. 8. Africanism – Imbalaye
  9. 9. Blaze Presents UDA Ft. Barbara Tucker – Most Precious Love (DF Future 3000 Instrumental)
  10. 10. Rayon – The Panther (Rubber Re-Edit)
  11. 11. Soundstream – 3rd Movement
  12. 12. Dark Comedy – Good God
  13. 13. DMalicious – Alive
  14. 14. Pasta Boys – Limit
  15. 15. DJ Yoav B. – Energize
  16. 16. Nick Petty & Shamus Coghlan – Crushing
  17. 17. Carl Craig – Darkness
  18. 18. Tokyo Black Star – Blade Dancer (Dixon Edit)

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