laut.de-Kritik

Dresden wie es singt und lacht ...

Review von

Mit Jazzklängen aus Chicago haben die Jungs aus Dresden so viel zu tun, wie die Bildzeitung mit seriösem Journalismus. Da kann man sich anhand des Albumtitels "Hip-Gun-Rock" schon eher ein Bild von den musikalischen Vorlieben der Ex-Ossies machen.

Mit "Showtime" legen Chicago-Jazzz einen fulminanten Einstieg hin, der jede Menge Groove hat und gute Laune verbreitet. "Hippie Oder Gängster" kommt verdammt smoothy daher und regt zum Mitgrölen an, und auch "Dinge Ling Long" ist ne nette Nummer, die textlich in die vor allem im Hip Hop beliebte "Ich hab den Größten und kann am längsten" Ecke abdriftet. Diese Sparte scheint der Band um die Brüder Al und Jonny Kalony ganz gut zu gefallen, denn auch "Mango Nr.5" und "Testosteron" gehen in eine ähnliche Richtung, wobei der Humor zum Glück im Vordergrund steht.

Dass Chicago-Jazzz aber auch sozialkritisch etwas zu sagen haben, zeigen Songs wie "Amok", "Pump Gun Schulhof" oder "Moderator", die mit deutlichem Ernst an die Sache herangehen. Da es um die Veröffentlichung der Scheibe jede Menge Hickhack gab, wurden die Texte inzwischen von der Realität eingeholt und sind aktueller denn je.

Zwar schafft es die Platte nicht, das Niveau der ersten paar Songs durchgehend zu halten und schlafft gelegentlich doch etwas ab. So wartet man bei "Banditenbraut" ständig drauf, dass der Song endlich richtig losgeht. Aber für 'ne coole Party sind Chicago-Jazzz bestimmt die richtige Wahl. Auch wenn sie den Crossover auf "Hip-Gun-Rock" nicht gerade neu erfinden.

Trackliste

  1. 1. Showtime
  2. 2. Hippie Oder Gängster
  3. 3. Dinge Ling Long
  4. 4. Amok
  5. 5. Pump Gun Schulhof
  6. 6. Mondschein
  7. 7. Banditenbraut
  8. 8. Mango Nr.5
  9. 9. Kosmoskuss
  10. 10. Moderator
  11. 11. Testosteron
  12. 12. Ready For War

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