laut.de-Kritik
Best-Of unveröffentlichter Singles.
Review von Sven KabelitzCornershop haben es wieder getan. Einfach so. Fünfzehn Jahre nach ihrem einst allgegenwärtigem Gassenhauer erdreisten sie sich, nach dem gleichen Rezept eine reizende kleine Nummer mit naiven Charme aufzunehmen. Gemeinsam mit den Grundschulkindern der Castle Hill Primary School schrieb Tjinder Singh mit "What Did The Hippie Have In His Bag?" ein herrliches Liedchen, angesiedelt zwischen "Brimful Of Asha" und der Titelmelodie der Fernsehserie "Die Abenteuer der Maus auf dem Mars".
"Urban Turban - The Singhles Club" ist eine Best-Of unveröffentlichter Singles. The Singhles Club. Eine Zusammenarbeit mit meist unbekannten internationalen Gästen, angepasst an die heutigen bröckchenartigen Hörgewohnheiten.
"Als ich jung war, hörte ich mir ein Album vom Anfang bis zum Ende an, um die Gruppe und die Entwicklung besser zu erfassen. Als würde man in einem Gurdwara sitzen und all die Informationen fließen lassen. Doch heute können nicht mehr viele einem Album auf diese Art und Weise zuhören. 'Urban Turban' ist eine Ansammlung von Songs, die alles von Pop, Disco, Hip Hop bis hin zu Kindergarten-Folk enthalten," erklärt Singh. Es folgt ein Potpourri aus gelungenen sowie verzichtbaren Momenten.
Mit erhobenen Haupt verlässt die Französin SoKo nach "Something Makes You Feel Like" die Arena. In dieser entzückendem Nummer, nahe an "Sweet Jane" von The Velvet Underground angelehnt, macht sie alles richtig. "Something makes you feel like/ The grass is greener on the other side, but there is no other side."
"Beacon Radio 303" und "Inspector Bamba Singh's Lament" bieten verspielten Space-Funk in Panjabi. In "Solid Gold" geben Cornershop zusammen mit Katie Daft Punk-Light. "Non-Stop Radio" mit Celeste erweitert das Konzept noch um ein Quäntchen Stereo Total.
Ausgerechnet die Vorabsingle "Milkin' It" mit In Light Of Aquarius erweist sich als Totalausfall. Der Track will wohl funken, klingt aber nach einem untalentierten Alleinunterhalter, der vergeblich versucht die Beastie Boys zu covern. Dazu gesellt sich der hässlichste Synthbassound, den ich seit Jahren gehört habe. Großes Urghs.
Sicher gelingt mit "Urban Turban" kein großer Wurf. Vielmehr ist es ein sympatisches skizzenhaften Album, überstahlt vom allgegenwärtigen "What Did The Hippie Have In His Bag?". Bunt ist das Leben und granatenstark.
8 Kommentare
Eine Oberklasseband! Wirklich jedes Album war herzerweichend und groovig. Wie bei so ziemlich jeder Band sollte man sich nur vor Compilations wie dieser hier hüten...
Das ist keine Compilation.
Es ist schwer, die Begriffe "Compilation", "Sampler" oder "Resteverwertung" auseinanderzuhalten, Schnuckelchen. Jedenfalls ist das hier keine besonders gelungene Zusammenstellung...
Dann les weiter. Unveröffentlicht = neu. Das Singles bezieht sich nur auf den Titel der Platte und darauf, das die Songs eben nicht als zusammenhängendes Album gedacht sind.
Kurz - es ist ein neues Album. Sorry, wenn der Text zu kompliziert geworden ist.
naja- gegen des Wahnsinns fette Beute null Chanche!