Da*Loco - " Da*Loco"

Der aus der deutschen Hip-Hop-Szene stammende Da*Loco ist alles andere als ein Purist. Seinen Roots fügt er wahlweise schwere Riffs oder Alternative-Gitarren und immer einen Sack voll Samples hinzu. Heraus kommt Crossover - heutzutage wohl eher unter der Rubrik New Metal abgehandelt. An der deutschen Variante hart groovender Rockmusik nach amerikanischem Vorbild versuchten sich viele. Nur wenige konnten Erfolge feiern wie die H-Blockx, Guano Apes oder jüngst die Emil Bulls.

Verbreiten die Protagonisten ihre Parolen auch noch in deutscher Sprache, bleibt außer Such A Surge kaum jemand übrig. Bands wie Keilerkopf oder Herzer blieb der Durchbruch verwehrt. Ob Da*Loco es besser machen kann? Mit deutschen Texten, Hip Hop-Feeling, Rock und reichlich Elektronik zeichnet sein Album jedenfalls ein recht eigenständiges Bild. Es bleibt aber irgendwie unvollständig. Denn die Songs zünden meist nicht wirklich.

Tiefer gestimmte Saiteninstrumente zitieren angesagte New Metal-Bands, obwohl der deutliche Hip Hop-Anteil mehr an Cypress Hills funky Rap-Rock ("Keina") oder Everlast ("Jetzt Steht Die Welt Still" - der beste Track) erinnern. Musikalisch überzeugen auch "Unter Die Haut" und vor allem die mit Industrial-Samples durchdrungenen "Alles Dreht Sich" und "Pass Auf". Davon abgesehen groovt Da*Loco insgesamt zu steril. Echte Tanzbegeisterung kommt so trotz teilweise guter Songideen und abwechslungsreicher Soundauswahl nicht auf.

Da*Loco heißt zwar so viel wie "der Verrückte", textlich liefert er aber nichts Außergewöhnliches. Unterm Strich sind die Sound-Tüfteleien trotzdem zu würdigen. Einige gute Arrangements und Riffs finden sich zweifellos. Statt 14 Songs hätten aber acht oder neun Stücke die Stärken wahrscheinlich besser heraus gearbeitet. So bleibt Da*Loco trotz globaler Wurzeln ein Local Player.