laut.de-Biographie
Deadline UK
Die besten Ideen kommen meist spontan und unvorbereitet. In ihnen steckt die rohe ungeschliffene Energie, die Banales in Kunst verwandeln kann. Für die britische Oi-Punk-Band Deadline könnte man aus dieser Weisheit gar ein Kredo schmieden. Bei einem Konzert der Londoner Street-Punkband Gundog klettert Liz 1999 kurzerhand auf die Bühne, reißt das Mikro an sich und rockt mit ihrer Performance derart heftig das Haus, dass Publikum und Gundog-Musiker gleichermaßen begeistert sind.
Kurz darauf ist Gundog Geschichte und Drummer Ray Bussey, Gitarrist Knuckle Nic und Basser Hervé Laurent beschließen, mit Liz als Deadline weiterzumachen. Nach den ersten Proben stößt mit James Ovens (Gundog/Warriors) ein weiterer Gitarrist zur Band und komplettiert das Line-up. Schnell ist klar, dass die Chemie zwischen den Fünfen stimmt und so buchen Deadline kaum ein Jahr nach der Band-Gründung ein Studio, wo die Songs der ersten Single "TV Dreams" eingespielt werden.
Die eintausend Exemplare verkaufen sich Anfang 2001 innerhalb eines Monats und etablieren Deadline schnell in der Londoner Hardcore-, Oi- und Punk-Community. Mit dem kurz darauf eingespielten Album "More To It" untermauern sie ihren Anspruch, das frischeste Zugpferd der englischen Metropole zu sein und spielen an der Seite von Rancid und The Damned. Im Jahr darauf nehmen Deadline mit ihrem melodiösen Oi-Punk auch Deutschland im Sturm, wo sie für The Adicts im Vorprogramm spielen.
Der wachsende Erfolg führt 2003 kurz nach Release des Albums "Back For More" zur ersten Line-up-Änderung. Ray und Nic geht Deadline zu sehr in die melodische Ecke, weshalb sie aussteigen und sich eher auf ihre andere Band Knuckledust konzentrieren, bei der sie deutlich derber zu Werke gehen. Ihre Plätze nehmen Gitarrist Lee Jones und Drummer Dave Walsh ein. Dem Erfolg tut dies keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Konzerte mit den Schweden The Bones bringen die Combo der People Like You-Posse zu Gehör, die das nächste Album veröffentlichen soll. Doch zuvor geht es noch in die USA, wo sie mit den Brassnuckle Boys die gemeinsame Split-EP promoten.
Als sie im Mai wieder in Europa unterwegs sind, hat Nick Zykos den Platz hinter den Drums eingenommen. Der begleitet sie durch weitere sechs Länder und erst, als der Merchandise komplett abgesetzt ist, geht es wieder zurück nach England, um an neuen Songs zu arbeiten. "Getting Serious" steht Anfang 2005 in den Plattenläden und bringt die Stärken auf den Punkt. Frontfrau Liz begeistert mit viel Melodie, während die Herren an den Instrumenten für genügend Druck und Abfahrt sorgen. Im Frühjahr sind Deadline an der Seite der Berliner Psychobillys Mad Sin auf ausgedehnter Oster-Tour durch Deutschland.
Außerdem sind sie mit den Heartbreak Engines, The Bones und The Mighty Ski-King Teil der 'Bad Boys For Life'-Tour und spielen somit im Rahmen der Popkomm 2005 in Berlin. Politisch wollen sich Deadline in bester Oi-Tradition weder rechts noch links einordnen lassen. Spaß an der Musik sei ihre Antriebsfeder, wie sie immer wieder betonen. Allerdings verläuft das Jahr nicht ohne einen Besetzungswechsel und so packt Gitarrist James seine Koffer, um an Ryan Smythe abzugeben. In dieser Besetzung machen sie sich an die Aufnahmen zum nächsten Album und bringen im November 2006 "Take A Good Look" heraus.
Nach ein paar Headliner-Gigs in Deutschland, gehen sie anschließend mit Tiger Army auf Tour. Diverse weiter Shows folgen und die fast schon typische Umbesetzung innerhalb der Band. Lee Jones hat die Band genauso verlassen, wie Drummer Nico, weswegen nun Doudou die zweite Gitarre schrubbt und Pascal Denni den Beat angibt. Damit muss man die Band inzwischen als Franzosen bezeichnen, denn das Verhältnis Engländer zu Franzosen steht mittlerweile bei 2:3.
Während Deadline über Ostern mit den US Bombs, The Creepshow und dem Mighty Ski-King wieder Teil der 'Bad Boys For Life'-Tour sind, erscheint Anfang April "We're Taking Over". Auf der Scheibe finden sich vier neue Tracks und 13 Livesongs, die sie bei der Show in Lichtenfels 2007 mitgeschnitten haben. Zu behaupten, dass die Soli schief und schräg ausgefallen sind, wäre noch untertrieben, dafür ist das Livefeeling zu 100% authentisch.
Den Weg hin zu mehr Melodie behalten sie auch auf dem Album "Bringt The House Down", auf dem Liz so sanft und süß wie selten zuvor klingt.
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