laut.de-Kritik

Kunstvolle Arrangements des Detroit-Liebhabers.

Review von

Langjähriger Resident im Zürcher Traditionsclub Rohstofflager, gefragter DJ auf vielen europäischen Event, hoffungsvoller Produzent mit Releases auf Intec, Phont und Music Man - das ist in aller Kürze der Werdegang von Sam Geiser. Besser bekannt ist der Berner unter seinem Alias Deetron. Und als solcher legt er mit dem Albumrelease "Twisted" gerade seine Reifeprüfung als Produzent ab. Mit Erfolg, wie die elf Tracks des Albums eindrücklich zeigen.

Schaut man noch mal auf die Karriere-Stationen zurück, muss man sagen: Das gelungene Debüt überrascht nicht sonderlich. Sehr überlegt und konsequent verfolgt Geiser seit Jahren seinen Weg. Zielstrebig und leidenschaftlich, aber ohne zwanghaften Ehrgeiz entwickelt er sich seit Jahren weiter. Mit "Twisted" greift er nun seine Vorliebe für Detroit und die Musik dieser Stadt einmal mehr auf.

Einen leichten Vorgeschmack hat bereits "Miss Suave" geboten, jene Maxi mit der er 2003 auf dem Carl Cox-Label Intec einen internationalen Hit landen konnte. Stellte sich "Miss Suave" mit seinen typischen Detroit-Strings noch etwas zu aufdringlich in eine Reihe mit Derrick May oder DJ Rolando, so bestechen die Tracks auf "Twisted" durch deutlich mehr Eigenständigkeit. Das entrückt futuristische Feeling von Detroit tragen sie trotzdem in sich.

Dazu trägt die sorgfältige Produktion maßgeblich bei. Diese versteht es abseits von abgegriffenen Sounds, eine stimmungsvolle und stimmige Atmosphäre zu kreieren. Ein Grund dafür: Deetron verzichtet darauf, sich an irgendwelchen Trends abzuarbeiten. Tracks wie "Life Soundtrack" haben viele Gesichter. Sie sind minimal und deep und techno und tribal und detroit und was weiß ich noch alles. Aus allen spricht jedoch das kunstvolle Arrangement und die gekonnte Wahl der Sounds.

Verdienter Lohn dafür sind zahlreiche DJ-Chart, in denen sich Deetron derzeit wiederfindet. Sven Väth hat die Tracks des Schweizers bereits im Sommer ausgiebig auf ihre Partytauglichkeit getestet. Erfolgreich wie sich auf "The Sound Of The Seventh Season" zeigt. Zielsicher hat Väth mit "The Afterlife" eine der besten Nummern des Albums ausgewählt, denn es sind genau die Vocal-Nummern von "Twisted", die die wahren Schätze ausmachen.

Trackliste

  1. 1. Twisted Memories
  2. 2. Life Soundtrack Feat. Dj Bone
  3. 3. Mr Smooth
  4. 4. Isotope (Album Version)
  5. 5. I Cling Feat. Ovasoul7
  6. 6. Sol
  7. 7. Let's Get Over It Feat. Justin Chapman
  8. 8. Silence (Album Version)
  9. 9. My Plan (Album Version)
  10. 10. The Afterlife Feat. Paris The Black Fu
  11. 11. Chord Me

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