laut.de-Kritik

Etwas für die toleranteren Fans härterer Töne.

Review von

Deutschsprachige Bands haben bei mir eigentlich immer einen schweren Stand. Wenigen gelingt es meiner Meinung nach, sich adäquat zu formulieren und sich außerhalb jeglicher Klischees zu bewegen. Den Schindern gelingt das aber scheinbar problemlos.

Direkt, doch keineswegs banal kommen die lyrischen Ergüsse von Gitarrist Olaf Martin daher. Manch einer mag sich vielleicht an der direkten Aussprache stören, aber die Wahrheit war selten schön und angenehm. Vorgetragen werden die Texte abwechselnd von Hauptsänger Daniel Kaczmarek und Gitarrist Jens Dietrich, die mit ihren unterschiedlichen Stimmen immer wieder Akzente setzen können. Bei "Rosengarten" greift man zusätzlich auf die Unterstützung von Sängerin Annette Lachance und Violinisten Matthias Weber zurück.

Musikalisch sprengt die Kapelle wieder alle Mauern und paart fette Gitarrenriffs mit leichten Elektro/Industrial Anleihen. Dass Tracks wie "L 4", "Rosengarten" und "Wundenmann" zusammen auf einem Album stehen und funktionieren, zeigt eigentlich schon die Klasse dieser Band. Es mag vielleicht ein, zwei Durchläufe dauern, aber dann kommt auch der etwas weniger tolerante Freak härterer Töne mit der Scheibe klar.

Da zumindest ich keine Parallelen zu anderen deutschsprachigen Combos wie etwa Subway To Sally, Niederschlag, oder den unsäglichen Rammstein erkennen kann, stehen Die Schinder mit ihrem Sound zwar alleine, aber auch ganz gut da.

Trackliste

  1. 1. Menschenskinder
  2. 2. Blut Christi
  3. 3. Zeugen In Den Schacht
  4. 4. L 4
  5. 5. Heile Welt
  6. 6. Rosengarten
  7. 7. Wundenmann
  8. 8. Vortrieb
  9. 9. Ablass 2000
  10. 10. Todmaschine

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