laut.de-Kritik
Ein Schelm, wer da an Killswitch Engage denkt.
Review von Michael EdeleBei Diecast hat sich einiges getan, seit sie Ende der 90er zu den Hauptakteuren der Bostoner Hardcore Szene zählten. Schon auf dem Vorgänger "Day Of Reckoning" haben sie sich deutlich dem Metal angenähert und das auf dem aktuellen Rundling konsequent fortgeführt.
Dass dieser Weg irgendwann in einem Gebiet endet, das momentan eben Metalcore heißt, war kaum zu vermeiden, und es wird sich erst noch zeigen müssen, ob Diecast dort eine nicht ganz unwichtige Rolle einnehmen können. Die Zutaten sind die richtigen, und die Mischung geht auch voll in Ordnung. Im Einzelnen soll das bedeuten, dass die Jungs aus Boston ihre Hardcoregrooves mit einigen fetten Metalriffs angereichert haben, dass Stoddard brachiale Shouts abliefert und an den richtigen Stellen eine griffige, eingängige Gesangslinie offenbart. Ein Schelm, wer da an Killswitch Engage denkt.
Eben genau mit denen müssen sich Diecast nun mal zwangsläufig messen und vergleichen lassen. Wie gesagt, sind die technischen und gesanglichen Fähigkeiten absolut im grünen Bereich, und die Produktion drückt ebenfalls von vorne bis hinten, aber das trifft momentan auf jede zweite Band zu. Zwar fahren der Opener "Fire/Damage", "Rise And Oppose" oder "These Days" gut ins Bein, bzw. Ohr, aber diese Qualität ist schon beinahe Standard.
Was sich hier jetzt nicht unbedingt euphorisch anhört, sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass sich bei "Tearing Down Your Blue Skies" um eine wirklich gute Scheibe handelt, die einfach das Pech hat, mit zu vielen anderen gutklassigen Acts konkurrieren zu müssen, die momentan den Markt überschwemmen. Wer noch nicht genügend Metalcore-Rillen zu Hause stehen hat, sollte Diecast definitiv mal ein Ohr leihen.
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