laut.de-Kritik
Knackig rollende Basslines im musikalischen Rausch.
Review von Daniel StraubMit dem Titel seines Debütalbums gibt der Italiener Paolo Alberto Lodde alias Dusty Kid die Marschrichtung für die elf Tracks des Longplayers vor. Die Inspiration für "A Raver's Dream" ist in den ekstatischen Momenten des Clublebens zu suchen. Diese haben Loddes musikalischen Werdegang maßgeblich mitbestimmt. Bereits als Jugendlicher macht er sich in der Technoszene seiner Heimat Sardinien einen Namen.
Mit der ersten Maxi-Auskopplung "Klin" lieferte der junge Italiener qualitativ hochwertiges Futter für verträumte Momente zur Peak-Time auf dem Dancefloor ab und konnte sich prompt über positives Feedback von DJ-Größen wie Richie Hawtin und Michael Mayer freuen. Auf der Gefühlsebene knüpft Dusty Kid an die Releases von James Holden und seinem Border Community-Label an. Die Tracks sind jedoch nicht ganz so vielschichtig aufgebaut, sondern kommen direkter zur Sache.
Knackig rollende Basslines sind ein Steckenpferd von Paolo Alberto Lodde. Das zeigten schon seine Releases der Vergangenheit. 2007 war das Jahr des internationalen Durchbruchs für Dusty Kid mit Produktionen auf einer ganzen Reihe namhafter Labels. Ellen Allien sicherte sich Tracks des Italieners für ihr Label Bpitch Control, Martin Eyerer signte Dusty Kid für sein Label Kling Klong, Marc Romboy brachte auf seinem Label Systematic ebenfalls zwei Tracks des Italieners raus. Und schließlich gehört auch Fatboy Slim zu den Fans von Dusty Kid. Er veröffentlichte die Maxi "The Cat/The Kitten" auf seinem Imprint Southern Fried Records.
Für "A Raver's Diary" hat Paolo Alberto Lodde einmal mehr seine gute Beziehung zum Kölner Minimal-Label Boxer Recordings aktiviert. Eine gute Liaison, schließlich beweist sein melodischer Techhouse Nähe zu den Produktionen von Goldfish & der Dulz oder Frank Martiniq und fügt sich somit gut ins Labelroster ein.
Der ungewöhnlich direkte und straighte Einstieg ins Album mit "Here Comes The Techno" und "The Underground Persistence" führt einen da zunächst ein wenig in die falsche Richtung und weckt Erwartungen, die später zum Glück nicht erfüllt werden.
Denn eigentlich ist Dusty Kid ein Rave-Romantiker, der die großen Momente im musikalischen Rausch, die unbeschreiblichen Gefühlsexplosionen und das selige Dahinschweben auf einer nicht enden wollenden Soundwelle liebt. Diese manchmal beinahe schon naive Freude an elektronischer Clubmusik lebt der Italiener elf Tracks lang in vollen Zügen aus.
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