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Ein Nebenprojekt mit langer Vorlaufszeit: Vor zehn Jahren trafen sich Matt Berninger, bekannt als Front-Bariton von The National, und Brent Knopf, Gründungsmitglied der Band Menomena, bei einer gemeinsamen Tour zum ersten Mal. Berningers Hauptband war damals noch weit von ihrem heutigen Status als Indie-Größe entfernt und tourte durch leere Clubs, geschlafen wurde meist auf dem Fußboden. Berninger bezeichnet Knopf heute als einen Kameraden, der vor zehn Jahren mit ihm "im Grabenkrieg gedient" hat.

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Der National-Frontmann erkennt das Songschreiber-Talent von Knopf und schlägt vor, ihm doch sein Material zu schicken, wenn er mal welches übrig hätte. Brent Knopf muss ein immenses Output haben, denn letztendlich hat er über 300 Tracks "übrig", die er an Berninger versendet. Der sammelt die Songflut in einem Ordner, den er "Moon" nennt, da er sich meist zu später Stunde um den Inhalt kümmert. Berningers nächtliche Aktivitäten sind wohl auch der Grund, warum seine Band und auch seine Frau zunächst nichts von den Abwegen des Sängers mitbekommen.

Erst nachdem The National 2013 ihr Album "Trouble Will Find Me" fertiggestellt haben, kommen Berninger und Knopf erneut zusammen, um sich mit dem bisher gesammelten Material auseinanderzusetzen. Auf Touren, im Bus und in Hotels schrieb Berninger Lyrics zu Knopfs Songs, die er selbst als die persönlichsten Texte beschreibt, die er bis dato verfasst hat. Ihr Album "Return to the Moon" erscheint 2015, poppiger und persönlicher, als man es von The National kennt. Berninger will, dass sein Nebenprojekt "eine andere DNA" als seine Hauptband besitzt. Dabei hört der Mann aus Ohio das Wort "Nebenprojekt" nicht gerne: "Ich nenne es immer eine Kollaboration, weil keiner von uns eine zweite Band haben möchte.", erklärt er.

Laut Berninger waren seine Bandkollegen zunächst etwas nervös. Wenn der Frontmann ein mieses Album macht, könnte das negativ auf die Gruppe abfärben. Die Sorgen stellten sich glücklicherweise als unbegründet heraus. Die Devendorf-Brüder treten sogar kurz darauf in Berningers Fußstapfen mit ihrem Projekt LNZNDRF.