laut.de-Biographie
Failure
Die eigene Band Failure (Fehler) zu nennen, zeugt entweder von enormem Selbstbewusstsein oder einer anständigen Portion Humor. Im Falle der US-Rockband handelte es sich um Letzteres. Im Los Angeles der späten 80er Jahre zählten für Rockbands nur zwei Dinge: ansprechend auftoupierte Haare und extremes Posing. "Es erschien uns ein witziger Gedanke, eine Band Failure zu nennen und bei möglichen Auftritten in die entsetzten Gesichter des L.A.-Publikums zu sehen", erinnert sich Sänger Ken Andrews an die Anfänge der Band um 1990.
Für Andrews' Band geht es recht rasant nach vorne: Mit seinem Kumpel Greg Edwards, der den Bass bedient und Drummer Robert Gauss spielt der Filmstudent erste Shows. Die eingängig-melancholischen Rocksongs kommen zum Beginn des Grunge-Hypes genau zur richtigen Zeit. Auf dem L.A.-Label Slash Records finden Failure 1991 ein Zuhause, neben Bands wie L7, Faith No More oder Los Lobos. Mit Steve Albini entsteht im Folgejahr das Debütalbum "Comfort", mit dessen Ergebnis aber keine der beiden Parteien zufrieden ist.
Der Nachfolger "Magnified" soll den dynamischen Sound des Trios besser einfangen, weshalb Failure sich selbst produzieren. Die Platte erhält zwar gute Kritiken, floppt aber gnadenlos. Da helefen auch Supportshows für Tool wenig. Als Tourmitglied stößt zeitweise auch Troy Van Leeuwen (Queens of the Stone Age) zur Band.
Das Nachfolge-Werk und vorerst letzte Album "Fantastic Planet" erscheint 1996 mit dem neuen Drummer Kellii Scott und bekommt trotz eingängigen Song-Materials abermals keinen Fuß in die Charts. Ihre Coverversion des Depeche Mode-Songs "Enjoy The Silence" erscheint auf dem Tribute-Album "For The Masses". 1997 trennt sich die Band.
Sänger und Gitarrist Ken Andrews betätigt sich als Mixer und Produzent u.a. für Nine Inch Nails, Beck, A Perfect Circle und Tenacious D. 1998 veröffentlicht er unter dem Projektnamen On das Album "Shifting Skin", das sehr elektronisch ausfällt. Greg Edwards arbeitet mit der Band Autolux und Kellii verdingt sich als Sessiondrummer.
Tool-Sänger und Langzeit-Fan Maynard James Keenan lädt die alten Kollegen 2014 zu seiner 50er Geburtstagsparty ein und bringt den Failure-Dampfer so wieder auf Kurs. Das Trio trifft sich wieder und jammt, bis man den alten Funken wieder findet, aus dem 2015 das Comeback-Album "The Heart Is A Monster" entsteht.
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