laut.de-Kritik

Reichlich Pulver für künftige Live-Feuerwerke.

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Nach sechs Jahren Pause präsentieren die Irish-Folk-Punkrocker aus der Stadt der Engel ihren neuesten Streich "Life is Good". Und hier sind Leben und Welt wirklich noch in Ordnung: Auf dem Cover ein kleines Kind, das frech den Stinkefinger zeigt, der Sound immer noch die sympathische, handgemachte Mixtur aus traditioneller irischer Musik mit Punkrock und bluesigen Parts. Dem gestandenen Molly-Fan läuft der Schweiß schon präventiv den Rücken runter, denn die Band um Frontmann Dave King liefert auf "Life is Good" wieder reichlich Pulver für das Live-Feuerwerk, das die Iren Jahr um Jahr auf Festivals und Konzerten rund um den Globus abfackeln.

Das Molly-Gefühl lässt nicht lange auf sich warten: Mit Einsatz von Bridget Regans Violine bei Sekunde 16 des Openers "Ther's Nothing Left Pt. 1" ist es da, und der stampfende Rhythmus verheißt wackelnde Bodendielen. Guter Start, auch für ein Konzert. In den kommenden 45 Minuten ist dann alles dabei, was einen Molly-Gig ausmacht. Da sind flottere Nummern für den gepflegten Pogo wie "The Hand Of John L. Sullivan", eine Hommage an den irischen Boxer, "The Bride Wore Black" oder "Welcome To Adamstown" mit seinen ungewohnt-skaesken Bläsersätzen und dem Wechsel von zarter Strophe zum Arme-in-die-Höhe-Refrain.

Spätestens bei "Reptiles (We Woke Up)" liegen sich verschwitze Leiber schunkelnd in den Armen und grölen das markante "We Woke Up" mit, genauso bei "The Last Serenade (Sailors And Fisherman)", einem bittersüßen Abgesang an die See und alte Zeiten, der mit Dave Kings "So goodbye to you dreamers, vagabonds and true believers" sicher einen wunderbaren Konzert-Showdown abgeben würde. Aber auch das heitere "Until We Meet Again", tatsächlicher letzter Song, wäre ein nettes 'bis bald'.

Die zwölf Songs auf "Life is Good", aufgenommen in Dublin und produziert von Grammy-Gewinner Joe Chiccarelli (U2, White Stripes, Beck), sind durch die Bank weg bühnentauglich und zeugen davon, dass Flogging Molly sich treu geblieben sind und dennoch nicht stehen bleiben. Die Band wirkt gesetzter und erweitert ihren Sound, wie etwa das wutgeladene und schon fast episch angelegte "Crushed (Hostile Nation)" mit seinen abgefahrenen Wechseln zeigt. Die Tour kann also kommen!

Trackliste

  1. 1. There's Nothing Left Pt. 1
  2. 2. The Hand Of John L. Sullivan
  3. 3. Welcome To Adamstown
  4. 4. Reptiles (We Woke Up)
  5. 5. The Days We've Yet To Meet
  6. 6. Life Is Good
  7. 7. The Last Serenade (Sailors And Fishermen)
  8. 8. The Guns Of Jericho
  9. 9. Crushed (Hostile Nations)
  10. 10. Hope
  11. 11. The Bride Wore Black
  12. 12. Until We Meet Again

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