laut.de-Kritik

Atmosphärische, melancholische Klangreise ins Innere.

Review von

Auf "Ripple Effect" reicherte Konstantinos Soublis alias Fluxion vor zwei Jahren seinen Sound mit filmmusikalischen Einflüssen an. Nun besinnt sich der griechische Producer auf "Perspectives" wieder auf seine atmosphärischen Dub-Techno-Tugenden und legt sein bis dato intimstes Album vor.

Dabei gibt "Schism" zunächst einen gemächlichen Einstieg in das Werk, wenn ein Dub-Reverb im Slow Motion-Tempo voranschreitet und sich spacige Elektronik-Klänge und melancholische, sakrale Soundflächen nach und nach hinzu gesellen. Diese Nachdenklichkeit schwebt auch über den restlichen Tracks, so dass die Musik zu einer Reise in Soublis' innere Welt wird.

In "Formation" kommt inmitten des straighten Snare-Fundaments eine vernebelte Jazz-Note zum Tragen, die angenehmes Lounge-Flair erzeugt. In "Within" fährt der Grieche im Anschluss das Tempo wieder zugunsten eines markanten Dub-Motivs zurück, über das eine ebenso epische wie versunkene Orgel-Melodie thront, begleitet von einer zurückgenommenen 4/4-Snare. In genauso weitläufige Sphären verliert sich "Glimpses", trotz einer gewissen Straightness. Dabei sorgen tiefe Cello-Klänge für dunkle Akzente. Danach gestaltet sich "Dawn" mit repetitivem Bass und verhaltener Jazz-Melodik etwas tanzbarer.

"Glimpses II" hat dann im Grunde genommen den selben düsteren Effekt wie "Glimpses", nur dass man anstatt Cello-Sounds rhythmische Tabla-Klänge vernimmt, unterstützt von kreisenden Elektronikflächen und tiefen Gitarren. Am Ende bleibt ein wunderbar emotionaler Track, der sämtliche Stärken Fluxions zu einem hypnotischen Klangerlebnis bündelt. In "Down The Line" begegnet man anschließend sogar ein paar Sonnenstrahlen, wenn verträumte und mediterrane Töne ans ägäische Meer führen.

In "Distance" betont Fluxion dagegen mit entschleunigten Dub-Reggae-Tunes und polyrhythmischen Drumsounds seine verspielte Seite. Darüber ertönen auf- und abebbende Synthies, die schummrige Abendstimmung verbreiten. Etwas cineastischer und auch linearer fällt wiederum "Cliff" aus, wenn zu einem rotierenden Bassreverb, ruhigen Pianoakkorden und fimmusikalischen Streicheren vor dem inneren Auge atemberaubende Klippenlandschaften auftauchen. "Promise" entwickelt sich schließlich mit reverbbeladener Bassgitarre und einem wehmütigen Crescendo zu einem erdigen Abschluss.

Letzten Endes nähert sich Konstantinos Soublis seinem Inneren, indem er sich seiner Musik aus verschiedenen Blickwinkeln annähert und dadurch unterschiedlichste Facetten seines Sounds und somit seiner Persönlichkeit zum Ausdruck bringt. Jedenfalls schafft er eine äußerst variable Platte, die auch einen atmosphärischen roten Faden besitzt. Vor allem an verregneten und grauen Tagen lässt es sich gut in diesen tiefgründigen Klängen verweilen.

Trackliste

  1. 1. Schism
  2. 2. Formation
  3. 3. Within
  4. 4. Glimpses
  5. 5. Dawn
  6. 6. Glimpses II
  7. 7. Down The Line
  8. 8. Distance
  9. 9. Cliff
  10. 10. Promise

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