laut.de-Kritik
Zerbrechliche Melodien zum Zurücklehnen und Mitfühlen.
Review von Vicky ButscherEin wunderschönes Album voll klarer Melodien. Hier wird Musik bestimmt nicht neu erfunden, aber die weichen und vorsichtigen Songs nehmen den Hörer mit auf eine Reise auf einer weichen Wolke. Musik zum Zurücklehnen und Mitfühlen.
For Stars steigen mit einem fast schon sphärischen Sample in das Album ein. Sobald jedoch der Gesang einsetzt, kann man das hören, was die Schönheit des gesamten Albums ausmacht: ruhige, unkompliziert klare Popmelodien. Diese spinnen sich so vielschichtig durch die CD, dass Langeweile auszuschließen ist. For Stars scheuen nicht davor zurück, zu einer unkompliziert-direkten Gesangsmelodie ein völlig gegenläufiges Gitarren-Zweiton-Riff zu spielen ... Nur um damit zu beweisen, dass es sich unheimlich gut ergänzt, wie zum Beispiel in "How It Goes". Dieser Song zeigt die Band auch als Meister der Intensitätssteigerung innerhalb eines Songs.
"Beautifully ..." beginnt mit einem schwermütigen Bass und knarzenden Gitarren, was den folkig-schwermütigen Touch eines Madrugada-Songs hervorbringt. "I Take Love Too Seriously", eine Textzeile aus "In Open Plains". Doch trotz der hier zu erkennenden, leicht verzweifelten Grundstimmung, geht weder der Song noch die Platte in einer erdrückenden Melancholie unter. Eher entschwebt man dieser mit weicher und vorsichtiger Musik, die wohl stimmungsmäßig am ehesten mit Eskobar zu vergleichen ist.
Die unglaublich schöne, ja beruhigende Stimme Carlos Forsters passt sich mit ihrer feenhaften Zerbrechlichkeit zu hundert Prozent den vorsichtigen und zurückhaltenden Melodien der Stücke an. Radioheads "The Bends" oder "OK Computer" kommen einem in den Sinn. Verziert mit einer Prise Pavement, Hefner und eben Eskobar. Oder Suede ohne den Sythie-Glam. Doch keine Sekunde wirkt die Platte abgedroschen.
For Stars - vor allem Sänger und Songwriter Carlos Forster - haben ein außerordentlich gutes Gespür für schöne Melodien. Bleibt nur noch die Frage: Kann man Schönheit in Worte fassen? Ich habe es zumindest versucht.
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