laut.de-Kritik
Two days, two buddies, ten songs.
Review von Kai ButterweckFrank Turner ist nicht nur einer der sympathischsten, sondern auch einer der humorvollsten Punkrock-Barden der Neuzeit. Ganz egal wo der Brite auf dieser Welt seine Zelte aufschlägt: Es wird gejohlt, gefeiert und gelacht.
2010 traf sich Frank Turner im August spontan mit dem Drag The River-Frontmann Jon Snodgrass, packte zwei Akustikklampfen aus, verstromte einen Vierspur-Recorder und ließ den Dingen 24 Stunden ihren Lauf. Am Ende standen zehn Duette und jede Menge lustige Plaudereien zwischen den beiden Protagonisten.
Im Stile echter Kumpels öffnen Frank und Jon ihr ganz persönliches Insider-Archiv und lassen den Hörer an lustigen Erinnerungen teilhaben. Bereits nach wenigen Sekunden des eröffnenden Titeltracks hat man das Gefühl, als säßen die beiden direkt vor einem. Intim plaudert das Duo aus dem Nähkästchen.
Ungefiltert und fernab von gängigem Produktionsbombast entwickelt sich in der Folge ein amüsantes musikalisches Hörspiel, das Freunden guter Laune und beschwingter Folk-Punk-Sounds ein wohliges Grinsen ins Gesicht zaubert. Im 'Lass-uns-einfach-mal-machen-Eifer-des-Gefechts' entstehen zwar keine Evergreens, aber für einige unterhaltsame Lagerfeuer-Momente reicht das allemal.
Neben dem erwähnten melancholisch angehauchten Titelsong stechen vor allem der galoppierende Up-Tempo-Derwisch "The Ballad Of Steve", das hymnenhafte "Old Fast Songs", sowie das partytaugliche "Shut The Chickens" hervor.
Mit viel Liebe für den Moment ziehen die beiden einen Stiefel durch, den viele ihrer Genre-Kollegen nicht mal mit schützenden Handschuhen anfassen würden. Mal eben so ein paar Akkorde einschrammeln, keine Angst vor schiefen Tönen haben und sich einfach mal gemütlich gehen lassen, ist nicht jedermanns Sache. Schade eigentlich, denn authentischer gehts kaum mehr. Und lustiger schon gar nicht.
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