laut.de-Kritik
Bunte Mischung aus Rock, Blues und Psychobilly.
Review von Michael EdeleFrantic Flintstone-Alben mit gleichbleibender Besetzung haben nach wie vor Seltenheitswert, und dennoch scheint es Sänger Chuck Harvey keine Probleme zu bereiten, immer wieder neue Musiker zu finden und diese auch erst mal wieder einzuarbeiten. Eigentlich verwunderlich, dass der Mann überhaupt noch irgendwas machen kann, bei den ausufernden Drogenexzessen, die auch nach wie vor sein absolutes Lieblingsthemen zu sein scheinen.
Ob man das nun lustig, oder eher bemitleidenswert findet, muss jeder für sich entscheiden. Auf den ersten Eindruck mag es ganz lustig sein, doch da der Mann wohl aus einschlägiger Erfahrung in seinen Texten berichtet, ist das Lächeln über manchen Scherz eher bitter.
Aber genug der Weltverbesserung, denn musikalisch ist "Freaked Out & Psyched Out" eine bunte Mischung aus Rock, Blues, Psychobilly und einem Schuss Country. Los geht es auch direkt mit dem beschwingt-leichtfüßigen "Rock'n'Roll Zombie", bevor "Haunted" dem Titel gemäß düsterere Töne anschlägt und "Banned From The Kotti" im gemütlichen "Psycho Dad"-Stil daher trabt. Chuck und seine Jungs können's einfach in allen Stilen.
Mit "Crazy" darf man sogar die Flanellhemden und Cowboystiefel auspacken und zur fröhlichen Fiedel zum Squaredance auflaufen. Nicht weniger gut zeigen sich die Flintstones im richtig schön verrauchten Blues "Room 404", mit leichtem Bläsereinsatz und einer Atmosphäre, die zu jedem Film aus oder über die Roaring Twenties gepasst hätte.
Nach einer halben Stunde ist die Sause auch schon wieder vorbei und Chuck bittet mit der Country-Ballade freundlich "Please Gimme Da Drugs". Zwar erzählt der gute Mann im abschließenden "Tongue" noch irgendwas vom Pferd, doch der Sinn will sich mir - zumindest im nüchternen Zustand - nicht wirklich erschließen.
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