laut.de-Kritik

Wieselflinke Soli und abgedrehte Riffs.

Review von

Wooha, was ist das denn? Ich habe weder von der Band, noch von Gitarrenwizard Mattias 1A Eklundh je etwas gehört, und das wundert mich jetzt doch etwas. Zwar war ich noch nie ein großer Freund von überambitionierten Flitzefingern, aber als so etwas kann man den Kerl und seine Freak Kitchen auch nicht bezeichnen.

Was der Kerl stellenweise ablässt, muss sich bestimmt hinter keinem Ying Yang Malmsteen, Steve Vai oder Joe Satriani verstecken, wobei der Vergleich mit Yngwie am meisten hinkt, denn Eklundh geht doch wesentlich experimenteller zur Sache als der Schwedenflitzer. Gitarrentechnisch steht er in einer Reihe mit Steve und Joe, vor allem der Sound seiner Sologitarre erinnert mich nicht selten an Vais Klampfe.

Doch damit ist es noch nicht getan, schließlich singt Eklundh auch noch und lässt sich auch da ein paar sehr ausgefallene Gesangslinien einfallen, die zwar immer sofort ins Ohr gehen, aber sich stellenweise auch dermaßen von der Gitarrenlinie unterscheiden, dass ich dem Kerl einfach Respekt zollen muss. Auch die stilistische Auswahl der Songs ist bemerkenswert. Vom funkigen Opener "Propaganda Pie", über "Nobody's Laughing" (im lockeren 5/4 Takt) und das poppig angehauchte "Razor Flowers", auf dem Basser Christer Örtefors den Gesang übernimmt, bis hin zum kernig groovenden "Heroin Breakfast" deckt "Move" ein durchaus weites Feld ab.

Mit "Seven Days In June" ist auch noch eine nette Ballade dabei, die weder schmalzig noch schluchzig ist und über das etwas schwächere "Maggots Of Corruption" hinweg tröstet. Durch die abgefahrenen Warp-Solos vergisst man dann beinahe, dass Eklundh ja gar nicht alleine im Studio stand, sondern mit schon erwähntem Christer und Drummer Björn Fryklund über eine hervorragende Backingband verfügt, die sämtliche Eskapaden des Fronters zusammen hält und alles wie aus einem Guss erscheinen lässt.

Freak Kitchen schaffen auf "Move" den schwierigen Brückenschlag zwischen wieselflinken und abgedrehten Soli, verrückten Riffs und griffigen Gesangslinien. Das soll ihnen erst mal einer nachmachen. Kommt im offenen Auto bestimmt gut.

Trackliste

  1. 1. Propaganda Pie
  2. 2. Nobody's Laughing
  3. 3. Snap
  4. 4. Humiliation Song
  5. 5. Razor Flowers
  6. 6. Heroin Breakfast
  7. 7. Porno Daddy
  8. 8. Seven Days In June
  9. 9. Maggots Of Corruption
  10. 10. Hateful Little People
  11. 11. Logo
  12. 12. The Wrong Year

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1 Kommentar

  • Vor 20 Jahren

    hats hier irgendjemand?

    ich kann nur sagen: hammer

    schöne, eingängige melodien. der sänger hat ne gute, wenn auch keine überragende stimme und die gitarren-solis sind auch hammer, wirken aber teilweise aufgesetzt (nach dem motto: hier schnell noch n solo reinquetschen) und übertrieben. jeder song ist hörenswert.

    ich hätte 4 1/2 gegeben