laut.de-Kritik
Qualität aus Polen.
Review von Michael EdelePolen kann man wohl mit Fug und Recht als musikalisches Florida bezeichnen. Aus dem Rentnerstaat kommt in schöner Regelmäßigkeit technisch versierter Death Metal zum Vorschein. Genauso verhält es sich auch mit unseren Nachbarn. Man denke nur daran, was uns Vader, Lost Soul oder Behemoth bisher schon vor den Latz gezimmert haben.
Ihre Death Metal-Einflüsse können und wollen Frontside nicht vertuschen. Allerdings schämen sie sich auch keineswegs dafür, sich auch im zur Zeit so verpönten Metalcore heimisch zu fühlen. Da die Jungs das aber auch nicht erst seit gestern machen, darf von Trendanbiedern keine Rede sein. Qualitativ stehen sie auf einer Stufe mit Acts wie Killswitch Engage oder Bleeding Through.
Sie kegen eben ein gutes Pfund mehr Death Metal in ihren Sound. Wenn die gelegentlichen Breakdowns nicht wären, würden Songs wie "Apocalypse Continues" oder "Hurricane" fast als lupenreiner Death/Thrash Metal durchgehen. Allerdings greifen sie vereinzelt auf die ein oder andere klare Gesangslinie wie in "Burden Of Hell", der Single "We Are Destined To Burn" oder "Absolution Hour" zurück, was das Gemetzel ein wenig auffrischt.
Musikalisch bewegen sie sich bei den groovenderen Nummern wie "We Are Destined To Burn" oder "Appeal For Forgiveness" im Dunstkreis von Cataract, allerdings sticht ein Song wie "Embrace This Promise" mit seinen fast durchwegs melodischen Vocals deutlich aus dem übrigen Material heraus. Hin und wieder tauchen ein paar seltsame, aber nicht uninteressante Gitarrenmelodien und Effekte auf, die für zusätzliche Abwechslung sorgen.
Wenn man bedenkt, dass die polnische Version von "Twilight Of The Gods" bereits zwei Jahre auf dem Buckel hat, dürfte man bald mit neuem Stoff von Frontside rechnen. Nicht über die Maßen herausragend, aber durchaus auf internationalem Standart.
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