laut.de-Kritik
Irre Hirngespinste nahe der Einweisung.
Review von Alexander EngelenDie New Yorker Crew Non Phixion treibt seit einigen Jahren ihr Unwesen im Untergrund des Hip Hop-Zirkus. Nachdem ihre Produktionen vor kurzer Zeit auch in etwas größerem Stil Anhänger fanden, scheinen die Jungs einen zusätzlichen Motivationsschub bekommen zu haben. Neben einem Crew-Album haben nämlich auch eine Mr. Hyde-Platte und die Solo-Longplayer von Ill Bill, Sabac und Necro das Licht der Welt erblickt.
Besonders Produzent und Rapper Necro - zwar nicht Mitglied von Non Phixion, aber untrennbar vom Rest - legt einen beängstigenden Arbeitseifer an den Tag. Solo-Alben, Mixtapes, Instrumentals und mittlerweile bei Rapstars zum Standard gewordene Erwachsenenfilme verlassen in höchster Frequenz das Psycho+Logical Studio in Brooklyn. Necro ist es auch, der "The Art Of Dying" produziert hat, denn als letzter der Crew Non Phixion darf nun auch Goretex sein Debüt über Psycho+Logical Records an den Mann bringen.
Die Instrumentals sind erneut gut und abwechslungsreich geraten. Aber ihnen fehlt der letzte Schliff. Obwohl Necros Beats im Großen und Ganzen eine Vielzahl von Spuren ausnutzen, vermisst man doch zu oft die kleinen Details, die die Musik schließlich zu etwas Besonderem machen. Genau diese letzte Stufe will Goretex nicht nehmen.
Auch seine Raps machen ein Stück vor dem Möglichen halt und scheuen den letzten Schritt. Seine harte Stimme lädt zwar energiegeladen zum Zuhören ein. Am Dranbleiben scheitert es aber letztlich aufgrund de Facetten-Armuts des Organs und der inhaltlichen Beschränktheit. Wie von Non Phixion gewöhnt, geht es in den Lyrics vorwiegend um Verschwörungstheorien, Horrorszenarien oder irre Hirngespinste nahe der Einweisung.
Alle Solo-Bemühungen der Non Phixion-Mitglieder zeigen eigentlich nur eines: dass die Jungs lediglich mit geballter Kraft das Beste aus sich herausholen.
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