laut.de-Kritik

Der Gang Starr-Rapper pitcht sich nach Entenhausen.

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Vor knapp zwei Jahren erntete ein gewisser Kanye West nicht nur Begeisterung für seine Beats, die vorwiegend von hochgepitchten Soul-Samples getragen wurden. Neben Chuck D von Public Enemy fragten sich auch einige weitere Rap-Hörer, was den so besonders daran sei, Chaka Khans oder Marvin Gayes Stimme nach Entenhausen zu schicken. Mittlerweile braucht sich Kanye dieser Kritik nicht mehr zu stellen, dafür hat sich seine Instrumentalpalette zu offensichtlich erweitert. Ins Zentrum der Kritik rückt nun Guru - Teil des legendären Rapduos Gang Starr.

Und das zu Recht. "Knocking On Heavens Door" und "Live And Let Die" pitchen, darf nicht einmal jemand, der sich getrost den Status einer Legende an die muskulöse Brust heften kann. Das geht entschieden zu weit und überschattet den Rest des neuesten Solojoints ein wenig. Schade eigentlich, denn "Version 7.0" legt mit einer springenden Bassline überzeugend los.

Schon zu Beginn macht Mister "Gifted Unlimited Rhymes Universal" seinem Namen alle Ehre. Ja, die Straßen sind nicht mehr sicher, denn Guru hat sich auf den Weg gemacht, der Szene zu zeigen, wo der Hammer hängt. Zumindest lyrisch. "You can meet me in the hall of fame, I am - worldwide - a legend in this game." Recht hat er. Nur klingt das auf zweitklassigen Beats einfach wenig überzeugend.

Auch der zweite Teil von "Step In The Arena", das 1991 noch die Szene erschütterte, klingt in der 2005er Version einfach zu lahm. Genauso fehlt den Kollaborationen mit Styles P. ("Don Status") und B-Real von Cypress Hill ("Real Life") der Drive und die Prägnanz, die Guru zu einer schillernden Person des Genres gemacht haben. Manche werden dafür vielleicht die Abstinenz von DJ Premier verantwortlich machen wollen. Dass aber Guru auch ohne Premo ganz hervorragend funktioniert, hat er bereits auf drei "Jazzmatazz"-Alben unter Beweis gestellt. Also keine Ausreden, Guru kann ohne Premo.

Seine Leistung zeigt aber, dass Hip Hop mittlerweile ohne Guru kann. Daran ändert auch ein herausragender Track mit Talib Kweli und Jean Grae nichts. "Power, Money And Influence", ein drückender Kopfnicker, zeigt jedenfalls, was möglich gewesen wäre. Schade, dass das bei Guru nicht mehr auf Albumlänge funktioniert.

Trackliste

  1. 1. No Time
  2. 2. False Phophets
  3. 3. Step In The Arena 2 (Im Sayin') feat. Doo Wop
  4. 4. Don Status feat. Styles P
  5. 5. Hood Dreamin
  6. 6. Cave In
  7. 7. Surviving Tha Game
  8. 8. Hall Of Fame
  9. 9. Talk To Me feat. Jaguar Wright
  10. 10. Too Dark 2 See
  11. 11. Power, Money and Influence feat. Jean Grae and Talib Kweli
  12. 12. Kingpin
  13. 13. Fa Keeps
  14. 14. Real Life feat. B Real
  15. 15. Feed The Hungry
  16. 16. Talkin' Loud and Frontin'
  17. 17. Open House
  18. 18. I Gotta
  19. 19. What's My Life Like?

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