laut.de-Kritik
Haben auch in dieser Inkarnation ihre Existenzberechtigung.
Review von Michael EdeleMeine Herren, bei Hatesphere wurde die letzten Jahre ordentlich durchgefegt. Außer Gitarrist Pepe ist vom Original-Line-Up niemand mehr übrig und nachdem zuletzt auch Shouter Jacob Bredahl seinen Hut genommen hat, haben viele die Band wohl schon am Ende gesehen.
Auch ich war sehr gespannt, was die Dänen mit ihrer neuen Besetzung anstellen würden. Doch letztendlich kann man 100%ige Entwarnung geben: Es regiert immer noch die Thrash-Keule, das Tempo ist wieder im oberen Bereich und macht nur für ein paar fette Grooves und Melodien Platz. Zudem ist Jonathan "Joller" Albrechtsen, der neue Mann am Mikro, ein absolut fähiger Shouter, der sich mit seiner derben, etwas tieferen Stimme nicht hinter seinem Vorgänger verstecken muss.
Das gleiche gilt für die Songs auf "To The Nines". Das Einstiegsdoppel aus Titeltrack und "Backstabber" ist gewohnt starke Kost, aber "Cloaked In Shit" ist mit seinen mörderischen Grooves für die Nackenmuskulatur absolut vernichtend. Bei aller gesunden Härte und wünschenswerter Brutalität haben die Dänen nach wie vor ein ganz feines Händchen in Sachen Soli und Melodien.
"Clarity" klingt schon fast nach Motörhead-Riff und hat damit beinahe Hitsingle-Potential. Auf jeden Fall rockt die Nummer wie Sau. Allein zum Ende hin wirkt der Track etwas zerfahren. Dafür gibt es aber kurz und knackig mit einem Song wie "Even If It Kills You" auf's Maul, der gerade mal die 80 Sekunden-Marke knackt.
Zwar ist "Commencing A Campaign" noch kürzer geraten, doch dabei handelt es sich auch mehr um das Intro zu "The Writings On The Wall". Genau wie "In The Trenches" fährt der Song eine gesunde Mischung aus Härte, Groove und Melodie, wobei letztgenannter einen stärkeren Rock'n'Roll-Einschlag abbekommt, der auch bei "Aurora" sehr schön zum Vorschein kommt.
Mit dem einmal mehr heftig abknüppelnden "Oceans Of Blood" schließt sich der Kreis. So kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Hatesphere auch in dieser Inkarnation ihre Existenzberechtigung besitzen.
2 Kommentare
Das Album ist genial, ich hätts nicht erwartet.
Ich geb Dir recht. Das Album ist wirklich wirklich sehr großartig! Clarity ist ein Hammer Song!