laut.de-Biographie
Holy Mountain
Space Metal ist ein aussterbendes Genre. Außer dem unkaputtbaren Dave Wyndorf, tummelt sich in den Tiefen des Alls kaum noch jemand. 2008 macht sich dann ausgerechnet eine Band aus den schottischen Lowlands auf. Ihr Ziel: "Der Heilige Berg" aus Jodorowskys gleichnamigem Film.
Auf dem Boden bleiben die Schotten allerdings nicht. Sie funktionieren den Berg zum Ufo um und heben ab in die unendlichen Weiten des Kosmos. Mit im Gepäck: Gitarre, Bass, Schlagzeug und eine gehörige Portion Mindfuck-Ideen.
Diese verewigen Holy Mountain erstmals 2010 auf Platte. Black Sabbath-Walzen paaren sich mit irrem Hawkwind-Geschwurbel und Jimi Hendrix-Fuzz. "Earth Measures" spielt das Trio in gerade einmal siebzehn Stunden ein. Das Ergebnis klingt nicht nur Retro, es ist Retro – und dennoch so aktuell wie nie zuvor. Das Albumrelease verzögert sich allerdings ein wenig. Erst im Mai 2012 erscheint "Earth Measures" auf dem Markt.
Produziert von Marcus Mackay (Frightened Rabbit), gemixt von Iain Cook (Chvrches) und gemastert von Kenny MacLeod (Sons And Daughters) erntet die Scheibe positive Kritiken in der Fachpresse. Es folgen Radioauftritte, Festivalshows und ein Gig im Vorprogramm von Shrinebuilder. Dem Untergrund entkommen Andy McGlone (Gesang, Gitarre), Pete Flett (Drums) und Allan Stewart (Bass) allerdings nicht. Eigentlich steht das ihrem Sound aber ganz gut.
Dass Holy Mountain ihre Ursprünge im Improvisationsduo McGlone/Flett hat, hört man dem zweiten Longplayer "Ancient Astronauts" deutlich an. Es wird gejammt, was das Zeug hält, ohne jedoch eine Struktur aus den Augen zu verlieren (wenn auch eine ziemlich verdrehte). Der Sound fällt für ein Trio ungewöhnlich fett aus, was vielleicht auch zum Teil an der Produktion Paul Savages (Mogwai, Franz Ferdinand) liegt. Auf Overdubs verzichten die Schotten ganz bewusst.
Auch beim Zweitling lässt die Veröffentlichung recht lange auf sich warten. Genau ein Jahr liegen zwischen Aufnahmeprozess und Releasedatum. Ab dem 4. April 2014 steht "Ancient Astronauts" hierzulande schließlich in den Regalen.
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