laut.de-Kritik
Mr. Querflöte liefert den Soundtrack zum nahenden Frühling
Review von Alexander CordasIan Anderson muss wohl gerade Hummeln im Hintern haben. Nicht nur, dass er letztes Jahr das erfolgreichste Jethro Tull-Album seit langem veröffentlicht hat, jetzt legt er mit "The Secret Language Of Birds" eine seiner nicht gerade häufigen Soloplatten nach.
Andersons neue ist vom Querflötenderwisch persönlich "Written, Produced und Arranged". Zusammen mit Tull Keyboarder Andrew Giddings hat er die Platte, abgesehen von den Drumparts und der E-Gitarre, denn auch fast im Alleingang eingespielt. Alles unter Kontrolle sozusagen und nach eigenen Angaben ist er seit über 30 Jahren der "Accoustic Guy" bei Jethro Tull und deswegen sind hier auch keine Riffgewitter zu erwarten - Ian Anderson unplugged.
Gleich der Titelsong wartet mit dem auf, was sich durch das gesamte Album zieht: schöne Melodien und die dazu passende Instrumentierung - Querflöte, Mandoline, Akkordeon, usw. Anderson gefällt sich nach wie vor in der Rolle des Geschichtenerzählers und wenn er das so galant vermittelt wie auf "The Secret Language Of Birds" kommen alle Tull Jünger und solche, die es werden wollen, an dieser Platte kaum vorbei. Aber wenn jemand eine so warme und sympathische Stimme hat wie Mr. Querflöte, kann er mir im Grunde auch die Tabelle der zweiten Bundesliga vorlesen, ohne dass ich in Tränen ausbreche.
Ja, es wird Frühling und die Welt um uns herum erwacht aus ihrem Dornröschenschlaf und genauso klingen die 15 Lieder auf dieser Platte. Sich strecken nach langem Schlummer, noch ein wenig gähnen und mit den Äuglein blinzeln. Ein Blick aus dem Fenster: Oha, die Sonne scheint, kein Wölkchen am Himmel, aaaahhhhhhh, was für ein schöner Tag. Oder was für eine schöne Platte...
"The Secret Language Of Birds" beinhaltet einen bunten Strauss äusserst interessanter Lieder und Stimmungen, die richtige akkustische Untermalung für Veronika und ihren Lenz.
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