laut.de-Biographie
Ill Nino
"The idea is to be as heavy as possible and as melodic as possible — with a Latin twist". Diese Vision hat der ehemalige Pro Pain/M.O.D.-Drummer Dave Chavarri, als er Ende der 90er in New Jersey seine Band El Nino ins Leben ruft. Zur Seite stehen ihm dabei die beiden Gitarristen Marc Rizzo und Jardel Paisante, Basser Lazaro Pina, Percussionist Roger Vasquez und der ehemalige Merauder-Shouter Jorge Rosado.
In dieser Besetzung spielen sie ein paar Gigs im Vorprogramm von Bands wie Hatebreed oder Fear Factory, doch als Dave als Session-Musiker bei Soulfly anheuert, liegen El Nino erst einmal auf Eis. Nachdem der Job aber erledigt ist, reaktiviert Dave seine Jungs unter dem leicht abgewandelten Namen Ill Niño wieder und stellt Christian Machado hinter das Mikro.
Im College Radio-Sender WSOU haben Ill Niño einen einflussreichen Fürsprecher. Im Verbund mit permanenten Auftritten beginnt das Pflänzchen, langsam aber stetig zu wachsen. Support-Auftritte für Kittie, Snapcase und den Buddys von Soulfly machen Ill Niño einem größeren Publikum zugänglich. Musikalisch orientiert man sich bei der Gitarrenarbeit an den späteren Labelmates von Machine Head, der Rhythmus kommt von den erwähnten Brasilianern und das kreative Chaos hat man mit den Clowns von Slipknot gemein.
Man darf jedoch nicht den Fehler begehen und Ill Niño nur als Derivat aus den genannten Bands sehen. Das New Jersey-Sextett hat seinen eigenen Stil und der setzt sich immer weiter durch. Das Debüt der Band erscheint witzigerweise auf eben dem Label, das auch fast alle anderen bislang genannten Bands beheimatet, nämlich Roadrunner Records. Produziert wird "Revolution, Revolucion" von Ron St. Germain (Creed/Soundgarden). Er verpasst dem Erstling einen druckvollen Sound, und so verwundert es nicht, dass das Debüt bei der immer größer werdenden Fangemeinde voll absahnt.
Die folgende Tour im Vorprogramm von Machine Head lässt viele Münder offen stehen, denn eine derartige Power bei einem Support-Act hat man schon lange nicht mehr gesehen. Im März 2002 erscheint der Soundtrack zu Resident Evil, zu dem die Band den Track "What Comes Around" beisteuert. Insgesamt verbringen sie 2002 mehr auf Tour als in heimischen Gefilden, denn sie backern auf insgesamt elf Touren 20 verschiedene Länder und zwar nicht nur als Support für die Maschinenköppe und P.O.D., sondern auch als Headliner mit Raging Speedhorn und Pitchshifter als Opener in Europa.
Als sie es doch wieder nach Hause schaffen, ist auch da nicht Siesta angesagt, sondern es geht sofort ans Songwriting für's nächste Album. Wärend der Pre-Productions kommt es aber zu einigem Ärger mit Percussionist Roger und Klampfer Marc, weshalb beide schließlich ihre Koffer packen müssen. Marc ist inzwischen bei Soulfly eingestiegen, und Ill Niño können sich als Ersatzleute Ahrue Luster (Ex-Machine Head) und Danny Couto für die Klings und Klöngs krallen. Mit Produzent Bob Marlette (Saliva/Black Sabbath) zimmern sie "Confession" ein, das noch mehr Wert auf die lateinamerikanischen Rhythmen und Melodien legt, und auch der Gesang von Frontbeau Cristian Machado ist noch variabler geworden. Damit haben sie ihren eigenen Stil endgültig geprägt und sind ihren Vorschusslorbeeren mehr als gerecht geworden.
Bevor 2003 das Album erscheint, gibt's einen kleinen Vorgeschmack in Form der "How Can I Live" Single auf dem "Freddy vs. Jason" Soundtrack und im Oktober geht es im Rahmen der "Roadrunner Roadrage"-Tour durch deutsche Hallen. In den Staaten sind sie anschließend noch einmal mit Godsmack unterwegs, ehe es zurück ins Studio geht, um den Nachfolger aufzunehmen. Von einer zwischenzeitlichen Tour mit Soulfly sind sie abgesprungen, nachdem es zwischen Sänger Cristian und seinem ehemaligen Kollegen Marc Rizzo zu einer Schlägerei kam.
"One Nation Underground" erscheint 2005 und zeigt die Band stellenweise von einer noch kommerzielleren Seite. Ihre Tradekmarks haben sie zwar beibehalten, aber man schielt deutlich auf den Mainstream-Markt. Allerdings landen sie dort lange nicht so fett, wie sich das Band und Label erhofft haben.
Inzwischen gehen Ill Niño und Roadrunner getrennte Wege, und die Band meldet sich 2007 mit der EP "The Undercover Sessions" über ihr neues Label Cement Shoes Records zurück. Darauf gibt es u.a. Coverversionen von Peter Gabriel, Faith No More und Nirvana zu hören.
Für das selbe Jahr ist eigentlich auch das neue Album "Enigma" angekündigt, doch letztendlich wird die Veröffentlichung in den März 2008 verschoben. Gitarrist Jardel hat inzwischen auch hingeschmissen, seinen Job übernimmt auf der neuen Scheibe Diego Verduzco, von dessen Qualitäten man sich schon wenig später auf der Tour durch Europa überzeugen kann.
Mittlerweile sind sie bei AFM Records gelandet und veröffentlichen dort nach erfolgreichen Sommer Festivals Ende Oktober 2010 "Dead New World". Darauf fahren sie den Härtegrad wieder ein wenig nach oben und orientieren sich eher an den früheren Scheiben.
Mit diesem Stil scheinen sie soweit zufrieden zu sein, denn sie kutlivieren ihn fortan mit nur noch minimalen Veränderungen.
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