laut.de-Kritik
Deutliche Reime zu sanftem Roots-Reggae.
Review von LAUT-RedaktionBei Jahcoustix stehen die Texte im Vordergrund, an der Oberfläche kratzen gibts bei ihm nicht. In "New World Order" lässt er uns wissen, was ihn inspiriert: es sind die Bibel und seine Leidenschaft zum Roots-Reggae.
Unter diesen Einflüssen verfasst er seine kurzen, aber deutlichen Gedichte. Gedichte wie "Searching For The Truth". Mit seiner gefühlvollen und sanften Stimme singt er "This Prayer" für Jah und versucht so, seinen Lebensunterhalt aufzubringen, wie Jahcoustix aka Dominik Haas, in Südafrika als Sohn eines deutschen Diplomaten aufgewachsen, in "Stranger To Yourself" so schön sagt.
Verbunden fühlt er sich mit Menschen, die sich gegen Rassismus, Krieg, Ungerechtigkeit und soziale Bedrängnis auflehnen. Seine Musik bezeichnet er als organisch-akustischen Soul-Reggae. Der Begriff mag vielleicht neu sein, aber seine Tunes sind keine bahnbrechenden, noch nie da gewesenen Neuerungen. Vielmehr bringt er bereits bekannte Elemente des Reggae in einen etwas zu glatten Soul-Pop-Kontext.
Wie ein roter Faden zieht sich dabei die schöne und entspannte Atmosphäre durch "Colourblind". Augen schließen, zurücklehnen und zuhören fällt leicht. Viele akustische Instrumente sorgen für Wohlbefinden. Man vermisst allerdings gelegentlich den Backgroundgesang, mit dem eine Menge Lücken hätten geschlossen werden können.
Jahcoustix spielt Gitarre und singt, was seine Musik trägt und einen Kontrapunkt zur aalglatten und sterilen Studioproduktion setzt. Nichtsdestotrotz dürfte "Colourblind" vorwiegend junge Hörer ansprechen, die sich zum ersten Mal mit dem Reggae-Genre auseinander setzen und Jahcoustix' Vorbilder wie Bob Marley, Peter Tosh oder Toots erst noch kennen lernen werden.
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