Porträt

laut.de-Biographie

Janosch Moldau

Vom Tellerwäscher zum Millionär, vom Roadie zum Rockstar oder eben der schwäbische Traum: vom Sounddesigner zum Songwriter & Bühnendarsteller. 2004 macht der Neu-Ulmer Tausendsassa Janosch Moldau die deutsche Elektropopszene als höchst amüsanter Quereinsteiger unsicher. Endlich ein frisches Gesicht in den überwiegend recht stehenden Genregewässern.

Janosch Moldau: Neuer Clip zu "Minor" Aktuelle News
Janosch Moldau Neuer Clip zu "Minor"
Fulminant düster: Der neue Song des deutschen Elektro-Melancholikers Janosch Moldau.

Nicht wenige Aushängeschilder des eingängigen Szeneplaneten scheuen ausgedehnte Liveauftritte wie der Teufel das Weihwasser oder offenbaren on Stage eine handwerkliche Überforderung. Nicht so der Mann, der in Birmingham, U.K. nebenbei sein eigenes Platten- und Modelabel in unkonventioneller Kombination auf die Beine stellt.

Dank seiner überzeugend charismatischen Bühnenpräsenz, emotionalem Gesang und einem schicken Händchen für Postpunk Symbolismen etabliert Moldau seine atmosphärische Musik als gern gesehener Gast von Größen wie Nitzer Ebb, den Pitchies oder De/Vision. Die viel umjubelten Shows als Opener haben den Süddeutschen zu einer der wenigen echten Stage-Persönlichkeiten in diesem Bereich reifen lassen.

Das atmosphärische Talent Moldaus ist auch einer der großen Pluspunkte des Songwritings. Herbstliche Musik mit einem immer leicht melancholisch durchschimmernden Sepiaton in den Liedern, wie gefallenes Laub. Dazu emotionaler, vielschichtiger Gesang sowie ein paar organische Instrumente in tragenden Nebenrollen. Er selbst fungiert als Füllhorn eingängigster musikalischer Themen. Alles eingebunden in wechselnde Oldschool-Elektrogerüste. Das in etwa macht weite Teile seiner musikalischen Landkarte aus.

Auch visuell begeistert der Deutsche mit künstlerischen Videos und angemessen symbolträchtiger Inszenierung. So finden sich bestimmte Attritbute in der Inszenierung wiederholt bei Gigs oder in Videos. Mit dem vierten Album "Lovestar" erreicht Moldau sowohl musikalisch als auch in der medialen Wahrnehmung einen vorläufigen Höhepunkt. Das Album kommt gut bei Presse und Fans an. Kein Wunder. Verrät Moldau doch sein Rezept als: "Es ist einfach Pop-Musik. Ganz global. Musik für Millionen. Ich hasse Sparten!"

Trotz solcher Bescheidenheit sind seine Tracks alles andere als simpel. 2015 bringt er mit "Minor" eine Platte heraus, die das oft unter dem Verdacht fortgeschrittener Oberflächlichkeit stehende Genre deutlich weiter entwickelt. Musikalisch enfaltet sich das Moldau-Drama zu voller Größe. Textlich bietet er tiefgründige Zeilen voller Philosophie, religiösem Hadern und Ringen um Welt und Glauben.

Im folgenden Jahr untermauert er seine musikalische wie lyrische Ausnahmestellung mit dem nicht minder gelungenen Nachfolger "Ghost Tracks". Die Platte ist ein echtes Sequel zu "Minor", setzt aber dessen klangliche Versatzstücke in einen gänzlich neuen Zusammenhang. Auch der vermehrte Einsatz organischer Klangelemente manifestiert seine Stellung als personifizierte Elektropop-Frischzellenkur.

News

Alben

Janosch Moldau - Minor: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2015 Minor

Kritik von Ulf Kubanke

Weltschmerz, Baby, Weltschmerz! (0 Kommentare)

Janosch Moldau - Lovestar: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2012 Lovestar

Kritik von Ulf Kubanke

Im Synthiepop geht nichts mehr? Von wegen! (0 Kommentare)

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