laut.de-Biographie
John Butler
Stillstand ist seine Sache nicht, sowohl musikalisch als auch im privaten Leben. Schon seit dem Kindesalter ist es John Butler gewohnt, seine Umgebung zu verändern und verschiedene Elemente zu kombinieren. So erklärt es sich, dass er die Klänge seiner Resonator-Gitarre erfolgreich mit poppig-groovigen Elementen vermischt.
1975 in kalifornischen Örtchen Torrance geboren, wächst er abseits der großen Metropolen auf, bis sein Vater 1986 entscheidet, mit seiner Familie ins Heimatland Australien zurück zu kehren. Als John sechzehn ist, schenkt ihm seine Oma die Gitarre ihres verstorbenen Mannes, die einen metallenen Körper anstelle des üblichen aus Holz besitzt. Eine Resonator-Gitarre eben, wie sie auf dem Cover des Dire Straits-Albums "Brothers In Arms" (1985) zu sehen ist.
Nach der Highschool besucht Butler seinen Bruder für mehrere Monate im kalifornischen San Diego, wo er eine Band namens Vitamin gründet. Seine Interessen gelten nicht nur instrumentenbedingt Blues und Country, sondern auch Rock, Hip Hop und Reggae. Eine Mischung, die er auf australischen Gehwegen darbietet und verfeinert. "Ich nahm die Gitarre mit zur Uni, weil ich es besser fand, Kunst zu machen, als tausend Worte darüber zu schreiben, warum sie gut ist", erinnert er sich.
Er schreibt sich in Perth ein, führt sein Studium aber nicht zu Ende. Mit einer ersten Version des John Butler Trios tingelt er stattdessen durch Clubs und Bars. Der Zuspruch ist groß genug, um eine selbst produzierte Kassette mit dem Titel "Searching for Heritage" (1996) 3.500 Mal zu verkaufen. Die ebenfalls selbst produzierten Alben "John Butler" (1998) und "JBT-EP" (2000) festigen seinen Ruf.
Der Durchbruch kommt mit "Three" (2001) und "Sunrise Over Sea" (2004), die beim eigenen Label Jarrah Records erscheinen. Die Single "Zebra" schafft es in Australien an die Spitze der Charts und macht die Band auch in den USA bekannt. Dabei fürchtet sich der Mann mit den Dreadlocks nicht, seine politischen Meinungen zu äußern und seinen Bekanntheitsgrad für wohltätige Zwecke einzusetzen. So gründet er 2005 das "JB Seed Arts Grant Programme", mit dem Ziel, "den sozialen, kulturellen und künstlerischen Reichtum der australischen Gesellschaft zu erforschen und zu fördern".
Mit dem Major Atlantic als weltweiten Vertriebspartner nimmt das John Butler Trio 2006 sein fünftes Album "Grand National" auf. Mit von der Partie sind Michael Barker (Schlagzeug) und Shannon Birchall (Bass), wobei Butler neben den Gitarren auch Harmonika und Didgeridoo spielt. Die Produktion übernimmt Mario Caldato, der bereits mit Beastie Boys, Beck und G. Love gearbeitet hat. "Grand National" erscheint im April 2007, gefolgt von einer weltweiten Tour.
Daraufhin wird es still um John Butler. Doch das Jahr 2010 soll dies ändern. An den Instrumenten neben ihm sitzen zu diesem Zeitpunkt Nicky Bomba (Drums und Percussion) und Byron Luiters (Bass). Der Sound ist poppiger, grooviger, mehr von Folk beeinflusst. Und die Dreadlocks sind nach 13 Jahren weg. Dem Album tut dies keinen Abbruch. Mit "April Uprising" spielt sich der Gitarrenvirtuose auf einer Konzerttour im selben Jahr noch tiefer in die Herzen seiner Fans. Mit "Flesh & Blood" (2014) und "Home" (2018) erscheinen in größeren Abständen weitere Studioalben.
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