Porträt

laut.de-Biographie

Beatsteaks

"Wie kannst du bei den Beatsteaks ruhig sitzen bleiben?", fragen die Ärzte auf ihrem Hit "Unrockbar". Die geehrte Band besteht aus fünf Mannen, ihrer Heimatstadt Berlin entsprechend auch Beatbuletten genannt, und gründet sich 1995 in der frisch gebackenen deutschen Hauptstadt. Arnim Teutoburg-Weiß (Gesang), Peter Baumann (Gitarre, Backing Vocals), Bernd Kurzke (Gitarre), Alexander "Ali" Rosswaag (Bass) und Stefan "Steffi" Hircher (Schlagzeug) backen da selbst noch sehr kleine Brötchen und besuchen eine der vielen Berliner Oberschulen.

Konzert-Review: Beatsteaks live in Hamburg
Konzert-Review Beatsteaks live in Hamburg
Schweißtreibender Tourabschluss im ausverkauften Inselpark: 4000 Fans feiern Arnim und Co. in der Hansestadt.
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Der Gründervater ist Bernd. Er holt Steffi, Ali und Peter an Bord. Der überredet dann Kumpel Arnim zum Schritt ans Mikro. Wie so viele andere Jungs versuchen sie sich an der klassischen Besetzung mit Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang. Heraus kommt Punkrock mit Hardcore-Elementen.

Wahrscheinlich bespielen auch die Beatsteaks die Jugendclubs der Stadt, bis ihnen schwant, was sie anders machen müssen. Statt an irgendwelchen Bandwettbewerben teilzunehmen, spielen sie lieber ihr erste Demo ("Beatsteaks - Die Erste") auf einer 4-Spur-Maschine ein. Das Ding verkauft sich ordentliche 1.000 Mal.

Nach diesem Erfolg fühlt sich der Fünfer gerüstet für den Kampf gegen andere Berliner Bands und gewinnt prompt den Berliner "Battle Of The Bands". Teil des Siegerpreises ist eine Show im Vorprogramm der wiedervereinigten Sex Pistols in der Berliner Arena. Ja, der Sex Pistols. Eigentlich kann man seine Karriere hier beenden, was soll noch kommen?

1997 folgt der nächste Meilenstein: Das Label HNO nimmt sie unter Vertrag, veröffentlicht ihren ersten Longplayer "48/49", den sie schlicht nach der Hausnummer ihres Proberaums in der Alten Schönhauser betiteln. Es geht steil bergauf mit den Beatsteaks.

Auf Tour supporten sie Heroen wie Faith No More, Dog Eat Dog und Lagwagon. Doch solch eine steile Bergfahrt fordert Opfer. Steffi bleibt als erstes Mitglied der Urbesetzung auf der Strecke: Thomas Götz kommt als neuer Drummer.

Beatsteaks - Please
Beatsteaks Please
Alles auf Anfang, alles bleibt anders.
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In einem Berliner Studio arbeitet man 1999 an dem neuem Material zu "Launched". Zu diesem Zeitpunkt ist ihnen noch nicht klar, dass als nächste Etappe ein Deal mit dem legendären Label Epitaph wartet. Zu Beginn des neuen Millenniums folgt ein hammerhartes Tourjahr, das ebenfalls seinen Tribut fordert: Bassist Ali wird durch Torsten Scholz ersetzt.

Doch auch dies übersteht die Band unbeschadet: Sie tourt sich den Arsch ab - u.a. beim Europaableger der legendären Warped Tour mit den Hosen und Pennywise sowie der Deconstruction Tour in Amerika - und beginnt mit den Arbeiten an "Living Targets", das 2002 erscheint. Darauf sind die Hardcore-Tage endgültig gezählt, es regiert der gute alte Punkrock.

Am 21. Dezember 2002 haben die fünf Jungs mit Grund die Hosen voll: Sie spielen in der Columbiahalle in Berlin ihr 'Wohnzimmerkonzert'. Schnuckeliger Name für einen Gig vor über 3.000 Leuten. Ihren Fans machen die Beatsteaks gar ein Weihnachtsgeschenk: Die "Wohnzimmer-EP" voll mit Coverversionen (und Farin Urlaub-Background-Gesang) bekommt jeder Besucher am Eingang in die Hand gedrückt.

In den deutschsprachigen Ländern kommt in der Folge Warner Music an Bord, die als Label neben Epitaph einsteigen. Die Amerikaner sind nur noch für das Ausland zuständig. Und dann geht die Post ab.

Das punkrock-poppige "Smack Smash" erklimmt im Frühjahr 2004 Platz zehn der deutschen Charts. Nicht verwunderlich, war das letzte Album doch schon nach einem Tag vergriffen (Epitaph hatte zu wenig Exemplare von "Living Targets" gepresst).

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Beatsteaks "Das ist doch euer Beat! Der Bierbüchsen-Beat!"
Sänger Arnim über die neue Cover-EP, musikalische Einflüsse und das Clubsterben nach Corona.
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Fast alle Konzerte sind nun ausverkauft oder werden in größere Hallen verlegt. Als Sahnehäubchen gewinnen sie den MTV Europe Music Awards 2004 als Best German Act: Die Toten Hosen, die Ärzte oder Rammstein haben das Nachsehen.

Mittlerweile haben sich die Beatsteaks als einer der wichtigsten deutschen Alternativerock-Acts etabliert und einen weitreichenden Ruf als exzellente Liveband erspielt. Um dies zu dokumentieren und den Erfolg von "Smack Smash" noch ein wenig länger auszukosten, erscheint im November 2005 mit "B-Seite" eine richtig fette Doppel-DVD mit den besten Liveauftritten (u.a. vor 10.000 Leuten in der Berliner Deutschlandhalle), allen Videos sowie einer ausführlichen Bandhistory.

Für gut ein Jahr wird geht es dann ruhiger zu, doch im November 2006 bestätigt ein Statement den Aufenthalt im Studio. Tatort ist Hamburg, und die Aufnahmen verlaufen äußerst harmonisch: "Die Arbeit schreitet in Riesenschritten voran, und wir hecheln so gut es geht hinterher, damit auch alles so wird, wie wir es uns in unseren kühnsten Träumen ausgemalt haben", verbreiten die Fünf. Produziert wird abermals von Moses Schneider, und im Frühsommer 2007 geht es erst mal auf ausgedehnte Deutschlandtour.

"Jane Became Insane" baut Anfang 2007 stilistisch eine Brücke zu "Smack Smash". Da auf einer Maxi-CD ziemlich viel Platz ist, beschließt die Band, zwei Songs der befreundeten Band The Roys mit zu veröffentlichen. So finden Beatsteaks-Fans neben der neuen Single auch die Songs "Diana" und "Heart Of The City". Eine schöne Geste, bevor Ende März 2007 "Limbo Messiah" wieder alle zufrieden stellt.

Im Sommer tourt die Band ausgiebig und spielt u.a. bei Rock Am Ring in prominenter Position. Eine für den Herbst angesetzte Europatour muss aus familiären Gründen um einige Wochen unterbrochen werden. Anfang Oktober erscheint die EP "Demons Galore", die neben dem Albumtrack eine Version von Joy Divisions "She's Lost Control" und das live gespielte "Sabotage" der Beastie Boys enthält.

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Desweiteren vertritt Dendemann Arnim bei "Wer A Sagt Muss Auch B Zahlen", eine eingedeutschte Version eines Songs der walisischen Partisans. "Kaputt" ist ein stark beatlastiger Remix von "Sharp Cool And Collected". Mit "Pretty Fucked Up" (im Original von den Supersuckers) sind die Roys noch mal vertreten. Und last but not least singen die Buletten "Marmelade und Himbeereis" von Grauzone.

Im Mai 2008 veröffentlichen die Beatsteaks ein Fanbonbon: ein Doppel-Live-Album, das nach eigener Aussage "wahrscheinlich das einzige" ihrer Karriere bleibt. Neben zwei CDs, die Aufzeichnungen verschiedener Konzerte enthalten, beinhaltet das "Kanonen auf Spatzen"-Package auch eine Live-DVD. Darauf ist ein Mitschnitt des Heimspiels in der Berliner Wuhlheide 2007 zu sehen.

Dann gönnt sich der Fünfer erst mal eine längere Pause, bis es Anfang 2011 endlich wieder neues Material gibt. "Boombox" wird nahezu im klassischen Do-It-Yourself-Style im Proberaum aufgenommen und sahnt Kritiker-Lobeshymnen ab. Erwachsener und vielschichtiger seien sie geworden. Sie lassen mehr Einflüsse zu und sind vielseitiger, bleiben aber im Grunde ihren Punkrock-Wurzeln treu.

Für die Single "Milk & Honey" lassen sich die Beatsteaks einen besonders schönen Promo-Gag einfallen: Sie veröffentlichen Text, Akkorde und Noten des Songs und fordern die Fangemeinde auf, ihnen Beiträge zuzuschicken. Zwei der "Milk & Honey"-Versionen landen später auf der Single.

Im August 2012 erleidet die Karriere der Band ihren ersten Dämpfer: Drummer Thomas Götz erleidet einen schweren Unfall, weshalb er sogar einige Tage auf der Intensivstation liegt. Die Band sagt Konzerte ab, lässt die Fans aber lange im Dunkeln, was dem Schlagzeuger genau widerfahren ist. Im Frühjahr 2013 verrät die Band im laut.de-Interview, dass Götz eine Wendeltreppe hinuntergestürzt ist.

Die Doppel-DVD "Muffensausen" hält Mitte 2013 Highlights aus fünf Konzerten der gefeierten "Boombox"-Tour in Bild und Ton fest. Bei Rock Am Ring spielt die Band unangekündigt den einzigen Auftritt des Jahres. Die allgemeine Begeisterung der Party-Crowd in der Eifel ist nur eines der zahlreichen Indizien, dass die Ausnahmeband Beatsteaks längst im deutschen Rock-Olymp angekommen ist.

Doch einfach nur im Olymp herum zu hocken und sich der ruhmreichen Vergangenheit zu erinnern, ist die Sache der Berliner dann eben auch nicht. Also wird weiter fleißig das Aufnahmestudio frequentiert. 2014, um das "Beatsteaks"-Album einzuklampfen, 2017, um "Yours" nachzuschieben. Dazwischen ist immer noch Zeit für diverse Kollabos, etwa Arnims Besuch bei Marteria für dessen "Aliens". Im achten Studioalbum "Yours" geben sich die Beatsteaks dann selbst als perfekte Gastgeber und empfangen unzählige Kollegen, darunter Deichkind, Stereo Total und den alten bekannten Farin Urlaub.

Danach wird es etwas stiller um die Beatsteaks, man fühlt sich wie in einem Hamsterrad und lebt sich ein bisschen auseinander. 2020 erscheint mit "In The Presence Of" ein reines Cover-Album, neue eigene Musik erscheint erst im Juni 2024 wieder mit dem Album "Please", nachdem die Bandmitglieder mit Hilfe einer Mediation wieder zueinander gefunden haben.

Interviews

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Alben

Beatsteaks - Please: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2024 Please

Kritik von Steffen Eggert

Alles auf Anfang, alles bleibt anders. (0 Kommentare)

Beatsteaks - Yours: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2017 Yours

Kritik von Kai Butterweck

Große Gäste-Sause und ein ganz neuer Vibe. (0 Kommentare)

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Hamburg, Inselpark Arena 2024 Arnim und Co. laden in den Moshpit: Dort geht's auch nach 30 Jahren noch zur Sache.

Arnim und Co. laden in den Moshpit: Dort geht's auch nach 30 Jahren noch zur Sache., Hamburg, Inselpark Arena 2024 | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Arnim und Co. laden in den Moshpit: Dort geht's auch nach 30 Jahren noch zur Sache., Hamburg, Inselpark Arena 2024 | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Arnim und Co. laden in den Moshpit: Dort geht's auch nach 30 Jahren noch zur Sache., Hamburg, Inselpark Arena 2024 | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Arnim und Co. laden in den Moshpit: Dort geht's auch nach 30 Jahren noch zur Sache., Hamburg, Inselpark Arena 2024 | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm)

Taubertal Festival, 2024 Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss.

Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Die Berliner lieferten gleich am ersten Festivaltag einen Abriss., Taubertal Festival, 2024 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta)

Köln, E-Werk, 2017 Die Berliner on tour.

Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Berliner on tour., Köln, E-Werk, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

Termine

Do 29.05.2025 Magdeburg (Amo)
Fr 30.05.2025 Neunkirchen (Neue Gebläsehalle)
Sa 31.05.2025 Augsburg (Kongress am Park)
Di 03.06.2025 Flensburg (Deutsches Haus)
Mi 04.06.2025 Göttingen (Stadthalle)
Alle Termine ohne Gewähr

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