laut.de-Kritik
Verführerisch und von einmaliger Schönheit.
Review von Kai Kopp"Die imaginäre Sprache, die inspiriert ist vom Timbre und der Vibration der Worte, soll den Zuhörer befreien und ihm erlauben, einen Song auf seine eigene Art zu interpretieren." So packt Julien Jacob seinen Erfindungsreichtum in allgemein verständliche Worte, was man von seinen Texten nicht behaupten kann! Dort empfindet er die dem Verstand zugängliche Sprache als nachteilig. Seiner Meinung nach behindern die Bedeutung von Worten und das Bemühen, sie zu verstehen, die Wirkung von Musik.
Um nicht in diese Wirkungsfalle zu tappen, die unser Geist uns stellt, erfindet er eine imaginäre Sprache, die seinen Songs eine Stimme geben. Das Ergebnis klingt verführerisch und ist von einmaliger Schönheit.
Zwölf Lieder zelebriert der Komponist, Sänger und Poet Julien Jacob auf "Cotonou". Hauptsächlich von seiner akustischen Gitarre und dezenter Perkussion begleitet, konzentriert er sich auf die Essenz der Musik: ihre Kraft, Gefühle in uns auszulösen! Keine dem Verstand zugänglichen Wortphrasen stören diese Wirkkraft. Und genau daraus zieht "Cotonou" seinen Charme. Die Inspirationsquelle Afrika schimmert dabei aus allen Ritzen, dennoch bewegen sich die Lieder Jacobs fernab traditioneller Kompositionen.
Als eine "absolut verführerische und außergewöhnliche Scheibe" bezeichnet der Observer "Cotonou". Nach dessen Meinung streckt Julien Jacob "seine Fühler auch in jene Gefilde aus, die Fans von Tom Waits 'Zuhause' zu nennen pflegen." Obgleich der Vergleich mit dem Waitsschen Liedgut die Atmosphäre von "Cotonou" partiell gut beschreibt, spricht Jacobs Musik doch eine deutlich eigene Sprache!
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