27. März 2019
"Ich habe Xavier Naidoo wiederentdeckt"
Interview geführt von Connor EndtEr verließ Deutschland, um sich im Ausland einen Namen zu machen. Jetzt ist er der vielleicht interessanteste Newcomer, den Deutschland aktuell zu bieten hat. Ladies and Gentlemen: Kelvyn Colt! Wir trafen den Wiesbadener Rapper anlässlich seiner "Mind Of Colt"-Tour zu einem Interview.
Zu zweit treffen wir einen sichtlich gut gelaunten Kelvyn Colt im Hinterzimmer des Kulturladens in Konstanz. Die Regale um uns herum quellen über von Leitz-Ordnern, CD-Hüllen und Pappkartons. Wir machen es uns in einer Ecke gemütlich.
Erstmal: cool, dass das Interview geklappt hat.
Danke euch!
In deiner "Mind-of-Colt"-Playlist bei Spotify tauchen fast nur englischsprachige Rapper auf... und Haftbefehl. Wie kommt's? Wird es da vielleicht mal ein Feature geben?
Baba Haft! Beste! Ich kenne Haftbefehl nicht persönlich. Ich bin halt in dem Frankfurter Raum, in Wiesbaden groß geworden. Haftbefehl ist Kult, jeder kennt Haftbefehl! Man muss den Legenden Respekt zollen. Ich hätte natürlich auch andere Leute wie Azad reinpacken können. Aber Haftbefehl war die Musik, mit der wir groß geworden sind und sein "Halt die Fresse"-Video damals mit der Panzerfaust am Ende! Das war halt fucking Haftbefehl!
Wenn nicht mit Rap...
... dann mit der Pumpgun!
Hast du Kontakt zu anderen Leuten aus der Deutschrap-Szene?
Ja, es ist halt so diese Generation, wir kennen uns alle irgendwie. Wenn nicht persönlich, dann über Instagram oder Freundes-Freunde oder so. Ich sag das mal in Anführungsstrichen: je weiter du in den Charts nach oben kletterst, je größere Festivals du spielst, je mehr Leute triffst du dann natürlich auch. Oder du bist dann in den größeren Studios. Also kennt irgendwie schon jeder jeden. Aber es gibt manche, mit denen man richtige Freundschaften und Beziehungen aufbaut, und bei anderen ist es eher "Hallo und Tschüss!"
Und wie steht du allgemein zu Rap aus Deutschland?
Ich habe jetzt nicht sehr viel Deutschrap auf meiner privaten Playlist, aber ich habe auch allgemein nicht so viel Hip Hop drauf. Also klar, Songs und Musik, die mich inspiriert, da gehört Hip Hop dazu. Und es gibt auch viele deutsche Künstler, die mega sind. Jetzt vor ein paar Tagen habe ich Xavier Naidoos alte Musik wieder für mich entdeckt und höre mir das gerade an. Und ich höre das jetzt natürlich mit ganz anderen Ohren als zu der Zeit, als ich noch ein Kind war. Und erkenne auf einmal: Ok, hier spricht die ganze Zeit Moses Pelham, das hier ist eine Puff-Daddy-Referenz und die Akkorde hier sind wie in einem Sade-Song.
Aber was ich sehr schön finde zu sehen ist, dass Deutschrap im Gegensatz zu meinen Teenager-Jahren jetzt einfach die Anerkennung bekommt, den er verdient. Deutschrap hat seine Wichtigkeit als Jugendkultur bewiesen. Man sieht das ja wenn 187 [Straßenbande] Stadien mit 16.000 Sitzen ausverkaufen. Da kann man nicht mehr sagen: "Das ist nur ne Blase." Es gibt Power, es gibt Bewegung in dieser Szene.
Rap an sich ist einfach Kultur, ist Mainstream-Kultur. Es wird jetzt einfach interessant über die nächsten Jahre zu sehen, wie die Mainstream-Medien in Deutschland damit umgehen. Lange konnte man das halt zur Seite schieben und sagen: "Das ist nur ein Internet-Hype für die Kids!" Aber jetzt ist das im Mainstream. Das heißt: Wie wird Rap ab jetzt wahrgenommen - bei Award-Shows, bei Radiosendern... wie viel Rap-Anteil wird gespielt. Das wird alles sehr interessant.
Dass Helene Fischer vielleicht mehr physische Platten verkauft hat, 187 dafür aber tausendmal mehr gestreamt wird, ist dann auch ein Novum... .
Ja schon. Der Aufstieg von Hip Hop in unserer Zeit jetzt hat natürlich auf sehr viel damit zu tun, wie Musik konsumiert wird. Wenn ich jetzt... wir stellen uns mal vor, hier vor der Tür steht ein Türsteher. Und ich geb dem zehn Euro und ich kann hier jedes Buch und jede Platte herausnehmen, ausleihen, anhören und wieder zurückbringen. Klar, wenn ich dann irgendwann eine Headline lese: Der hat mit dem und dem gerade Beef, klar komme ich dann hier rein und nehme auch mal deren CD mit. Aber wenn ich jetzt zehn Euro zahlen muss pro CD, die ich hier herausnehme, ist das eine ganz andere Sache. Dann ist es nicht mehr gut genug, irgendwo eine Headline zu haben, sondern dann muss ich wirklich deine Musik mögen, weil zehn Euro viel Geld ist. Und du kaufst dir nicht 200 CDs im Jahr, aber dadurch, dass ich für zehn Euro Zugang habe zu aller Musik, die es gerade auf der Welt gibt, ist Musik von der Qualität zum Traffic geworden. So lange man polarisiert, bekommt man Traffic auf seinen Accounts. Dass da was geändert werden muss, verstehe ich und sehe ich in einem gewissen Grad auch so, weil sonst bewegen wir uns weg von qualitativer Musik zu reinen Entertainern, die nebenbei Musik machen.
Du meintest, dass du warten wolltest, bis du deine Musik veröffentlichst - was hälst du vom aktuellen Trend, jede Woche eine Single zu veröffentlichen?
Ich meine, das gabs eigentlich schon so lange, wie es das Internet gibt. In Deutschland ist das relativ neu, aber in den Staaten... . Future macht das ja seit Jahren, dass er im Jahr gefühlt fünf Alben rausbringt. Und davor war das dann Young Thug, der das gemacht hat und Lil Wayne und all diese Künstler, die in dem Bereich Pioniere waren. Aber ich glaube, das hat auch sehr viel damit zu tun, dass diese Musik meistens qualitativ gesehen, also vom Produktionsaufwand, Melodie-Variationen, den Akkorden und den Reimen her gesehen, keine innovative, großartige Musik ist. Wenn man das an solchen Punkten messen würde. Und das ist natürlich auch alles sehr subjektiv! Und das selbe gilt auch für die Videos.
Da geht es dann einfach darum, etwas an das Publikum zu geben, damit man für den Algorithmus relevant bleibt. Diese Leute wissen alle ziemlich genau, wie YouTube, Instagram und diese ganzen Plattformen funktionieren. Und diese Plattformen sind sehr dankbar, je mehr du sie mit Inhalten fütterst. Und dadurch erhöht man seine Reichweite. Ein Künstler wie ich, der einmal alle paar Monate etwas herausbringt, das ist etwas ganz anderes. Aber ich glaube, wenn du als Artist langfristig überleben willst, musst du qualitativ hochwertige Musik haben. Wie ich vorhin gesagt hab: vor ein paar Tagen habe ich die Musik von Xavier wiederentdeckt. Und das liegt vor allem daran, dass die Musik, die damals veröffentlicht wurde, wahrscheinlich für immer weiterleben wird - unabhängig davon, was er macht und welche Aussagen er von sich gibt. Das ist gute Musik! Wenn ich zehn mal den gleichen Song rausbringe, nur mit nem anderem Titel und einem anderen Beat, ob in zehn Jahren sich meine Kinder diese Musik anhören? Es kommt wohl drauf an, wofür du als Künstler stehst.
"Das ist für Leute, die aus England oder Amerika kommen total der Mindfuck!"
Du lebst aktuell zwischen London und Berlin, oder?
Nicht nur. Bei mir ist das immer schwierig, die Leute fragen sich auch, wo ich lebe. Der Ort, an dem ich dieses Jahr die meiste Zeit an einem Stück verbracht habe, war Los Angeles. Da war ich drei Wochen lang (lacht). Und danach war ich eigentlich alle paar Tage irgendwo anders. Jetzt bin ich auf Tour, da ist man ja sowie so jeden Tag in einer anderen Stadt. Ansonsten sind's aber auch meistens nur drei oder vier Tage, wenn's hoch kommt. Aber meistens pendele ich zwischen London, Berlin, Paris und den Staaten.
Hast du schon mal überlegt, sesshaft zu werden?
Ja doch. Und ich glaube, wenn ich sesshaft werden würde in Europa, würde es wieder Berlin werden statt London. Einfach weil die Lebensqualität in Berlin besser ist als in London. London ist natürlich besser für's Business. Und die Musikszene ist auch einfach krasser, es ist viel experimentierfreudiger, viel offener, einladender dort. Aber ich liebe einfach Berlin. Aber wenn ich mich an einem Ort niederlassen würde, dann wären das die Staaten. Unabhängig davon, wie sehr ich es dort politisch nicht mag. Das würde einfach am meisten Sinn machen als nächster Schritt für mich.
Glaubst du, dass sich der Brexit auf dein Leben auswirken wird?
Das ist eine schwierige, eine wirklich schwierige Frage. Ich kann das so noch nicht sagen, weil selbst die Leute um Theresa May noch nicht wissen, was mit dem Brexit passiert. Inklusive ihr! (lacht) Es kommt alles auf die Deals an, die jetzt ausgehandelt werden. Ich glaube, mich als Europäer wird das weniger betreffen, als meine britischen Freunde und Kollegen, die natürlich in Europa touren. Die müssen sich dann wahrscheinlich für jedes Land ein Visum beantragen - es sei denn, die finden eine gute Regulierung. Ich hab aber auch so lange in London gelebt, dass ich die Staatsbürgerschaft beantragen konnte, sollte also kein Problem für mich sein.
Du meintest, dass du es spannender findest, deinen Fans nur ein paar Songs zu geben, statt ein ganzes Allbum ... aber ist ein ganzes Album denn in Produktion?
Ich hab eine Tonne Musik auf der Festplatte. Es hat einfach etwas damit zu tun: Wenn Künstler ein Album veröffentlichen und man auf die Zahlen schaut, sieht man, dass die Aufmerksamkeit nur auf die Singles und die Songs in Playlisten gelegt wird. Und alle anderen Songs gehen irgendwie so über Bord. Ich glaube einfach daran: um nicht in diesem System gefangen zu sein, musst du dir eine gewisse Relevanz und Größe als Künstler aufbauen. Dann wird dein gesamter Katalog interessant, wenn du ein Album releast. So wie das bei Stormz oder Skepta passiert ist. Sie haben an Musik gearbeitet und waren für eine lange Zeit relevant und auf dem Höhepunkt dieser Aufmerksamkeit haben sie ihr erstes Album veröffentlicht. Das ist der Ansatz, den ich auch verfolge.
Auf deinem Song "HUCCI" wechselst du vom Englischen plötzlich ins Deutsche. Wird es noch mehr Wechsel zwischen Deutsch und Englisch geben in zukünftigen Songs?
Ja auf jeden Fall! Ich mach das auch bewusst nicht bei jedem Song, weil ich diesen Stempel, den man mir versucht hat am Anfang zu geben, dieses "Oh, das ist der deutsch-englische Rapper, das ist der bilinguale Rapper" nicht haben will. Klar ist das eine Qualität von mir, aber ich will nicht deswegen "bekannt" sein. Ich möchte dafür bekannt sein, gute Musik zu machen. Das ist eine Qualität, die ich habe, soll aber nicht der Hook sein, denn dann bist du für immer - habe ich das Gefühl - darin gefangen. Deswegen mache ich ja keine Musik.
Vielleicht liegt das ja auch daran, dass die Deutschen ihren Musikern gerne einen Stempel aufdrücken wollen?
Absolut! Darum geht es auch in meiner nächsten Single, da adressieren wir das sehr spielerisch. Ich glaube, viele Leute sind einfach extrem verwirrt. Auch dass ich jetzt hier mit euch sitze und ich switche ab und an ins Englische. Aber das passiert einfach auf natürliche Weise, aber für jemanden, der mich nicht persönlich erlebt ist das so: "Warum macht der das denn jetzt, der ist doch hier großgeworden, der kann doch Deutsch." Aber so denke ich halt, so funktioniert meine Welt. Es ist glaube ich sehr interessant, weil das auch so ein Generationen-Ding ist. Und das versuchen wir natürlich auch aufzubrechen mit dem, was wir machen.
Wir haben vorhin darüber geredet, dass sich manche Sachen auf Englisch einfach besser ausdrücken lassen oder es nicht für jedes englische Wort eine passende Übersetzung gibt.
Ja genau! Das Schöne am Deutschen, warum ich beim Rappen irgendwie ins Deutsche rüberwechsle, ist das ja oft dieser Slang, so Frankfurt-mäßig. Es ist interessant, weil Deutsch so als eine "elitäre" Sprache wahrgenommen wird ... die Sprache der Philosophen und Dichter. Die Sprache klingt aber einfach phonetisch gesehen extrem hart für Leute, die nicht deutsch sind. Und wenn man die beiden Sprachen dann mischt, klingt das noch härter. Das ist für Leute die aus England oder Amerika kommen total der Mindfuck: "What?! I thought he was American! Now he's speaking German!"(lacht). Es ist ein bisschen so, als ob ich ein wenig deutsche Jugendkultur dadurch exportieren kann. Und ich liebe es, damit rumzuspielen.
"Ich springe da rum, und die ganzen Leute in Anzügen gucken."
Ich habe heute gesehen, dass du in einem Flugzeug aufgetreten bist. Wie kam es dazu und wie kam das an bei den Fans?
Als ich damals nach London gezogen bin war das ja ein One-Way-Ticket und danach habe ich ja mein erstes Projekt benannt. Es war ein Lufthansa-Flug, der hieß "LH914" von Frankfurt nach Heathrow. Wir hatten einige Bookings für South by Southwest im Ausland zu spielen. Mein Team kam dann ins Gespräch mit Lufthansa und sie haben besprochen, ein gemeinsames Projekt zu machen. Und dann dachten wir uns irgendwann: "Warum nicht im Flugzeug performen?" Dann hatten wir Soundcheck in dem Flugzeug und später hatten wir den Gig. Das war richtig cool, weil das einfach niemand erwartet hat. Dann vor allem auch noch Rap! Ich als Rapper springe da irgendwie rum auf den Sitzen in der Business-Class und die ganzen Leute in Anzügen gucken. Aber die fanden das auch alle mega geil. Alle anderen Passagiere konnten das per Live-Stream über ihre Monitore anschauen. Deswegen war dieser Auftritt weit mehr als nur ein Künstler, der in einem Flugzeug auftritt - es hat auch einfach gezeigt, dass sowas heutzutage technisch möglich ist. Die Leute an den beiden Flughäfen konnten das auch live streamen. Klar gab's dann immer so einen kleinen Delay von ein paar Sekunden, aber einfach, dass das möglich ist, ist unglaublich! Und das ist nur die Spitze des Eisbergs! Wenn man schaut, was Elon Musk mit Space X vorhat, Flüge zum Mond! Da wird man auch On-Board-Entertainment brauchen. Wir steuern auf eine Gesellschaft zu, in der es irgendwann nur noch selbstfahrende Autos gibt. Wie gestaltet man dort dann das Live-Entertainment? Das sehe ich, wenn ich über das Performen in einem Flugzeug rede. Das ist nur der erste Schritt.
War das Konzert unangekündigt?
Meine Performance wurde angekündigt, aber nicht, was da genau passieren wird. In der Broschüre, die wir am Anfang ausgeteilt haben stand nur "Kelvyn Colt Live Entertainment".
Coole Idee auf jeden Fall! Wie war es für dich, als erster deutscher Rapper beim legendären Tim Westwood eingeladen zu werden?
Tim Westwood und ich hatten tatsächlich schon Geschichte. Ich habe vor vier oder fünf Jahren mal ein Opening für ihn gemacht in Buckingham für eine Uni-Party. Das ist furchtbar daneben gegangen. Meine Show war super dope, aber dann gab es ein paar technische Probleme, weil der Sound nicht richtig funktioniert hat. Dann haben die während meiner Show versucht, den Sound zu fixen. Dann habe ich kurz aufgehört, die haben irgendwas repariert. Ich wollte weitermachen und dann kam der Promoter und meinte "Du musst jetzt aufhören!" Tim und sein Tourmanager meinten zu mir: "Ey Digger echt krass! Nimm was aus meiner Set-Zeit, mach weiter, wir feiern das und die Leute auch!" Und dann der Promoter: "Nein, ich habe so und so viel gezahlt, damit Tim Westwood so und so lange spielt!" Und dann hab ich gesagt: "Fuck you!" und hab weitergemacht und alle sind voll ausgerastet. Und dann hat mir der Promoter einfach das Kabel rausgezogen vom Mic. Deswegen war es um so schöner, dort eingeladen zu sein und wir haben auch über den Vorfall gesprochen. Er ist halt eine absolute Legende... egal ob neue Künstler wie Juiceworld oder alte Legenden wie Eminem, die gehen halt alle zu Mr. Westwood! Ich war also die erste Person aus meinem Land, auch wenn ich jetzt nicht der traditionelle Deutsch-Rapper bin. Von allen Leuten, die hätten kommen können, wurde ich eingeladen und das hat mich natürlich geehrt. Ich hoffe, ich habe unser Land ordentlich vertreten! (lacht)
Warum wird englischsprachiger Rap aus Deutschland hierzulande nicht so richtig angenommen?
Das ist ein uraltes Phänomen. Erst wenn die Bestätigung von außerhalb kommt, sagen die Leute, die mit dieser Person groß geworden: "OK, vielleicht gibt es da irgendwas an ihm." Das hat damit zu tun, wie die menschliche Gesellschaft und Psyche funktioniert. Ganz simpel: "Warum er oder sie und nicht ich? Warum sollst du jetzt als englischsprachiger Rapper funktionieren? Ich hab's gemacht und bei mir funktioniert es nicht." Oder: "Ich rappe sogar auf Deutsch und trotzdem klappt es nicht! Dir muss ich keine Aufmerksamkeit schenken, in dich muss ich nicht investieren, ich muss dich nicht buchen. Warum sollte ich dich hören, anstatt Tyga, oder Drake oder Kendrick Lamar oder J.Cole?"
Meine Antwort dazu ist: ich bin genau so gut! Weißt du wie ich meine? Ich sage nicht, ich bin Kendrick oder Drake, aber es gibt eine einzigartige Qualität in meiner Musik. Meine Musik ist nicht nur gut, dafür, dass sie von jemandem ist, der aus Deutschland kommt. Deswegen gehe ich auch bewusst ins Ausland und spiele dort Shows, arbeite dort mit Leuten zusammen. Und bin auch bewusst als ich 19 war aus Deutschland raus. Ich wusste, dass sie mich in Deutschland niemals ernst nehmen würden, außer ein anderes Land, eine andere Musikszene respektiert mich. Weil die Deutschen auch sehr oft sehr unsicher sind im Sinne von, neue Sachen zu akzeptieren. Und Sachen als erste cool zu finden und zu sagen: "Da stehe ich dahinter, egal, ob es jemand andweres gut findet oder nicht." Ich habe erst Interesse und Anerkennung hier gefunden, als man angefangen hat, darüber zu sprechen, dass da ein Deutscher ist, in London und in L.A. oder sonstwo und das er ausverkaufte Shows hat und respektiert wird. Das ist jetzt ein ganz anderes Ding, wenn ich jetzt wieder hierhin zurück komme.
(Das Interview führten Connor Endt und Timm Lechler)
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